Durch diese umfangreiche Modernisierungs- und Ausbaumaßnahme im Konzessionsgebiet der Stadtwerke Tübingen erhöhen sich nicht nur die Versorgungssicherheit für das Waldenbucher Stromnetz insgesamt, sondern auch die Zukunftsperspektiven. Mit der neuen Stromtrasse im Hintergrund sind Erweiterungen von Gewerbegebieten oder auch ein größerer Ausbau der E-Ladeinfrastruktur leichter zu planen und umzusetzen. Die Leitung bietet damit wichtige zusätzliche Leistungsreserven für die Infrastrukturentwicklung von Waldenbuch.
Vor der Neuanschlussmaßnahme verfügte Waldenbuch über rund 24 Kilometer Mittelspannungskabel. Durch die Neuverlegung der swt kamen weitere 14 Kilometer dazu, weil die sieben Kilometer lange Distanz mit einem Doppelkabel bestückt wurde. Zuvor war Waldenbuch über eine Kabelstrecke und eine weitere versorgt, die abschnittsweise noch aus einer Freileitung besteht. Nun liegen zwei geschützt in der Erde verlegte, redundant aufgebaute, Kabel-Direktleitungen bis ins Umspannwerk Schönaich im Boden. Bei einer Störung auf einer Leitung springt die zweite Leitung ein und übernimmt die Stromversorgung. Die Störanfälligkeit der alten Freileitung, über die zuvor die Stromversorgung Waldenbuchs lief, gehört mit dem Umschluss auf die neuen leistungsstärkeren Erdkabel der Vergangenheit an. Zu einer stabileren Versorgungssicherheit trägt auch der Umstand bei, dass an den neuen Stromleitungen keine weiteren Verbraucher angeschlossen werden. Dies verringert das Ausfallrisiko zusätzlich, ebenso wie die Materialauswahl. Die Stadtwerke Tübingen haben Stromkabel mit größeren Querschnitten verlegt.
Die neue Trasse verläuft über Gebiete der Gemeinden Waldenbuch, Schönaich und Weil im Schönbuch sowie über weitere Flurstücke der Forstbehörden. Eine ökologische Baubegleitung unterstützte fachlich vor Ort. Um die Natur möglichst gut zu schützen, hatten die swt die Arbeiten zum Großteil als Winterbaustelle während der Wintermonate durchgeführt. Für diese Maßnahme haben die swt über vier Millionen Euro investiert.