Die meiste Energie im Haushalt wird für Heizung und Trinkwarmwasserbereitung verbraucht. Das Heizungssystem spielt daher eine ganz entscheidende Rolle beim Energiesparen und bei der Schadstoffverminderung. Fernwärme verbindet Versorgungssicherheit mit größtmöglichem Komfort für den Nutzer. Immer mehr Bewohnerinnen und Bewohner Tübingens profitieren dank unseres Fernwärmenetzes von dieser komfortablen Heizenergie.
Wie funktioniert Fernwärme?
Die TüWärme kommt ganz einfach per Leitung so wie Strom, Gas oder Trinkwasser zu Ihnen ins Haus – als heißes Wasser, mit dem Sie Ihre Heizung oder Warmwasserbereitung betreiben können.
Tübinger Fernwärme entsteht überwiegend bei der Erzeugung von Strom. Während herkömmliche Kraftwerke bei der Stromerzeugung die sogenannte Abwärme nicht nutzen, leiten unsere Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen die entstehende Motorabwärme als Heizenergie direkt ins Tübinger Fernwärmenetz und über wärmegedämmte Rohre weiter zu allen angeschlossenen Gebäuden im Stadtgebiet.
An der Hausübergabestation im Gebäude wird die gelieferte Wärme aus dem Fernwärmenetz an die Hausanlage des Kunden übertragen. Dies geschieht in der Regel über Wärmetauscher (hydraulische Trennung). Dieser erwärmt über Kontaktflächen das Wasser im Heizsystem des Hauses. Dabei wird das Heizwasser abgekühlt und fließt durch das zweite Rohr zurück zum Heizkraftwerk, wo es erneut erhitzt wird. Im Haus gib es also einen geschlossenen Wasserkreislauf für die Heizung. Die gelieferte Wärme wird mit einem Wärmemengenzähler erfasst und kann so direkt mit dem Kunden abgerechnet werden. Ein wesentlicher Bestandteil der Fernwärmeübergabestation ist die Regeleinrichtung, die die Heizwassertemperatur der Witterung anpasst und diese in der Nacht absenkt.
Fernwärme ist besonders effizient
Fernwärme ist komfortabel für Sie als Nutzer und durch die Erzeugung in zentralen Kraftwerken besonders energieeffizient. Warum? Bei Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) erzeugen gemeinhin moderne Erdgasmotoren Strom und Wärme in einem gekoppelten Prozess. Auf diese Weise wird bis zu 90 Prozent der eingesetzten Primärenergie in Nutzenergie umgewandelt.
Vergleich von herkömmlicher Strom- und Wärmeerzeugung mit der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK)
Damit liefert die Motorabwärme aus unseren Kraftwerken jährlich rund 122 Mio. Kilowattstunden umweltschonend erzeugte Heizenergie. Um die gleiche Menge an Heizenergie mit ölbetriebenen Hausheizungen bereitzustellen, wären fast 12 Mio. Liter Heizöl notwendig, also die Füllmenge von über 410 Tankwagen mit einem durchschnittlichen Fassungsvermögen von jeweils 30.000 Litern.
Vorteile der Fernwärme
Unsere TüWärme ist zentral und daher besonders effizient erzeugte Fernwärme, die per Leitung direkt zu Ihnen nach Hause kommt. Sie verbindet Versorgungssicherheit mit größtmöglichem Komfort und dem Schutz wertvoller Ressourcen und bietet Ihnen viele Vorteile:
Wenn Sie sich für TüWärme entscheiden, sind die Investitionskosten im Vergleich zu anderen Heizsystemen eher gering – vor allem dann, wenn in Ihrem Haus bereits eine zentrale Heizanlage vorhanden ist. Einschließlich Anschaffung, Installation und Betriebsaufwand schneidet unsere Fernwärme daher im Vergleich zu anderen Energieträgern wie Strom, Gas, Holz oder Öl sehr gut ab, auch wenn ihr kalkulierter Arbeitspreis zunächst höher scheint. Im Heizkostenvergleich des Bundesverbands der Energie und Wasserwirtschaft e. V. (BDEW) gehört die Fernwärme sowohl im Neubau als auch bei Altbauten zu den günstigsten Varianten der Wärmeversorgung.
Wenn Sie TüWärme von uns beziehen, sparen Sie sich Heizkessel und Schornstein. Außerdem müssen Sie keinen Brennstoff lagern und beispielsweise keinen Öltank installieren. So gewinnen Sie Platz, den Sie anderweitig nutzen können.
Mit Fernwärme entfallen Ruß, Staub und Gerüche wie sie zum Beispiel bei der Verbrennung von Öl, Gas oder Holz auftreten. So sinkt die Schadstoffbelastung in Ihrer direkten Umgebung. Dank der effizienten und modernen Technologie in unseren Kraftwerken wiederum schonen wir außerdem wertvolle Ressourcen und reduzieren den Ausstoß von klimaschädlichem CO2 – auch weil wir Erdgas als umweltfreundlichsten der fossilen Energieträger für die Erzeugung unserer TüWärme nutzen.
swt-Förderungen
Als Fernwärmenutzer leisten Sie einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Dieses Engagement fördern wir beim Anschluss eines bestehenden Gebäudes an das Fernwärmenetz der Stadtwerke Tübingen mit 1.500 € durch unser Förderprogramm „Fernwärmehausanschluss“
Zur Effizienzsteigerung Ihrer überholten Anlage lohnt sich ggf. eine Sanierung der Hausstation. In diesem Fall kommen Sie in den Genuss unseres Förderprogramms “Erneuerung der Hausstation”
Weitere Förderungen
Über die Bundesförderung für effiziente Gebäude-Einzelmaßnahmen (BEG EM) haben Sie die Möglichkeit, die Kosten der Wärmeübergabestation sowie die Kosten der Installation, Inbetriebnahme und notwendiger Umfeldmaßnahmen fördern zu lassen. Es ist ein Fördersatz bis zu 40% möglich, wenn Sie eine Ölheizung gegen eine Wärmeübergabestation austauschen.
Soweit zusätzliche, staatliche Fördermittel für den Hausanschluss möglich sind, werden wir diese beantragen und an Sie weitergegeben.
Die Preise für unsere TüWärme kalkulieren wir transparent, so dass sie für Sie einfach nachvollziehbar sind. Der feste Grundbetrag richtet sich nach der maximalen Heizlast Ihres Gebäudes. Die Verbrauchskosten spiegeln die gemessene Wärmemenge wider. Sollten Sie zusätzliche Leistungen vereinbart haben, führen wir diese auf der Abrechnung im Detail auf.
Unser Notdienst ist rund um die Uhr für Sie da – mit einer ständigen Rufbereitschaft von Heizungs- und Elektro- sowie Netzmonteuren garantieren wir Ihnen eine hohe Betriebssicherheit. Darüber hinaus haben unsere Mitarbeiter alle unsere Kraftwerke zur Wärmeerzeugung und die Wärmeverteilung via Datenübertragung zur Leitwarte 24 Stunden im Blick.
Mit einem Anschluss ans Tübinger Fernwärmenetz erfüllen Sie die Vorgaben der Wärmegesetze des Bundes (GEG für Neubauten) sowie des Landes Baden-Württemberg (EWärmeG für Bestandsgebäude). Bei der Umstellung einer bestehenden Heizungsanlage auf Fernwärme sind daher weitere Maßnahmen wie z. B. Wärmedämmung, Installation einer Solarthermie-Anlage etc. nicht erforderlich. Durch den guten Primärenergiefaktor unserer TüWärme werden außerdem die Anforderungen aus dem GEG an die Gebäudehülle hinsichtlich Dämmstärke und Verglasung reduziert. Die Zertifikate zum Primärenergiefaktor belegen dies.
Mit dem Bezug von Fernwärme aus einem modernen Fernwärmenetz unterstützen auch Sie die Energiewende! Wenn zum Beispiel im Sommer anstelle von Erdgas regenerativer Überschussstrom aus Photovoltaikanlagen zur Wärmeerzeugung eingesetzt wird, kann das eingesparte Erdgas in Zeiten ohne Wind und Sonne im BHKW verstromt werden. Im Heizwerk Waldhäuser-Ost wurde bereits 2013 ein leistungsstarker Elektroerhitzer eingebaut, mit dem die Stadtwerke Tübingen für den zukünftigen Strommarkt vorbereitet sind.
Zudem liegt unser Schwerpunkt in den nächsten fünf Jahren auf dem Bau von neuen Erzeugungsanlagen aus regenerativen Energiequellen (Solarthermie-Park „Au“, Abwasser-Abwärme Kläranlage, Holzheizwerk Tübinger Südwesten) sowie dem Netzausbau mit Fernwärmeleitungen entlang strategischer wichtiger Hauptentwicklungsachsen, um somit die Wärmequalität zu steigern und umweltfreundliche Fernwärme zu erzeugen.
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