Drei von fünf Umlagen, die über die Hälfte des Strompreises ausmachen, steigen ab 2020. Den größten Sprung verzeichnet die EEG-Umlage. Sie steigt von 6,405 Cent auf 6,756 Cent pro Kilowattstunde. Auch die Beschaffungskosten an der Strombörse haben sich erhöht, zudem steigen die Netznutzungsentgelte der vorgelagerten Netzbetreiber.
Die Stadtwerke Tübingen passen zum 1. Januar 2020 bei einem Großteil ihrer Stromtarife den Arbeitspreis an. Die Grundpreise können die swt weitgehend stabil halten. Je nach Tarif und Stromverbrauch liegen die Mehrkosten somit bei 4,1 Prozent bis 6,0 Prozent. Ein Rechenbeispiel: Ein Tübinger Durchschnittshaushalt mit einem Jahresverbrauch von 2.500 Kilowattstunden im Jahr bezahlt im Tarif TüStrom Basis im Monat drei Euro mehr.
„Bundesweit hatte die nicht unerhebliche Erhöhung der EEG-Umlage schon für Aufsehen gesorgt“, sagt Thomas Deyerberg, Bereichsleiter Kunden bei den Stadtwerken Tübingen. „Die Summe an Kostensteigerungen bei den Strombestandteilen, auf die wir selbst keinen Einfluss haben, erhöhen auch auf unserer Seite die Kosten. Dass wir unsere Tarife an die veränderte Kostensituation anpassen, ist die Konsequenz daraus. Das liegt auch daran, dass mittlerweile über 70 Prozent des Strompreises Steuern, Abgaben, Umlagen und Netzentgelte ausmachen. Auf diese Entwicklung haben wir keinen Einfluss. Über die verbleibenden teilweise weniger als 30 Prozent, die Beschaffung und Vertrieb ausmachen, lässt sich das nicht kompensieren – zumal auch der Einkauf an der Strombörse immer teurer wird.“
Keine Preisanpassung beim Erdgas
Gute Nachricht für Erdgaskunden: Für 2020 haben die swt keine Preisanpassung beim Erdgas vorgesehen und können die Preise stabil halten.
Leichter Anstieg bei Wärmepreisen
Die Wärmepreise verzeichnen im neuen Jahr einen leichten Anstieg zwischen 2,6 und 2,7 Prozent (je nach Anschlussleistung und Verbrauch). Die Preise für Wärme orientieren sich an maßgeblichen Indices des Statistischen Bundesamts. Zudem sind die Fernwärmeverträge meist mit langen Laufzeiten versehen, bei denen vorab Kostenstruktur und Preisentwicklung anhand von festgelegten Preisformeln zu Vertragsbeginn festgelegt werden. Im Wesentlichen treiben aktuell Indices für Lohn- und Investitionskosten die Preise.
Ökostromanteil im swt-Strommix bei über 70 Prozent | Neues Ausbauziel bis 2025
Mit 73,9 Prozent Anteile aus erneuerbaren Energien hat der Strommix der Stadtwerke Tübingen den Abstand zum EE-Anteil im Strommix Deutschland (38,2 Prozent) noch weiter ausgebaut. „Im Vergleich zum Vorjahr (70,6 Prozent) ist das wieder ein deutlicher Anstieg und zeigt, dass die swt kontinuierlich daran arbeiten, ihren allgemeinen TüStrom-Strommix noch grüner zu machen.
„Mit jedem neuen Ökostrom-Kunden, der sich für den 100-prozentigen Strom aus erneuerbaren Energien entscheidet, können wir auch zukünftig den übrigen Anteil Atom- und Kohlestrom in unserem allgemeinen Strommix weiter reduzieren“, sagt Thomas Deyerberg. „Nachdem wir das für 2020 ausgerufene Ausbauziel, die Hälfte des Tübinger Stromverbrauchs selbst aus erneuerbaren Energien zu erzeugen, bereits 2017 erreicht haben, zielen wir nun auf die Marke von 75 Prozent im Jahr 2025“.