Für modernes Ambiente in der Tiefgarage Hauptbahnhof sorgt neben der aufgebauten Infrastruktur vor allem das Glaskunstwerk der Lustnauer Künstlerin Ursula Huth – eine Besonderheit und farbenfrohes Highlight in der eher Beton lastigen Umgebung. Das großflächige Gemeinschaftsprojekt mit dem Graffiti-Künstler Philip Walch (Stone Graffiti) befindet sich am Übergang zwischen der PKW- und Fahrradtiefgarage und greift die Themen seiner Umgebung auf: Auf beidseitig bearbeiteten Glasscheiben dominieren die Motive Mobilität, Bewegung, Menschen und Begegnungen.
„Die Entscheidung, Kunst in ein Parkhaus zu holen, erfordert Mut – den haben die Stadtverwaltung und die swt bewiesen“, sagt die Künstlerin Ursula Huth über den unkonventionellen Ort, für den ihr Kunstwerk entstand. „Ihre Entschlossenheit haben alle Beteiligten mit der kooperativen Zusammenarbeit bewiesen. Die Herausforderung, die Tiefgarage Hauptbahnhof mit Leben und Farbe zu füllen, haben Philip Walch und ich unter diesen Umständen sehr gerne angenommen.“
Kreative Lösungen erforderten – neben der besonderen Lichtverhältnisse – vor allem die baurechtlichen Vorgaben: Anstelle von traditionellem Echtantikglas wurde Fensterglas beidseitig mit Sandstrahl, Ätzung, Glasmalerei und Airbrush gestaltet. In einem speziellen Verfahren musste das Material anschließend zu Einscheibensicherheits- und Brandschutzglas verarbeitet werden. Umgesetzt wurde das im Tübinger Atelier erarbeitete Konzept in der Paderborner Glasmalerei Peters: Die Werkstatt stellte seine Räumlichkeiten, sein Team, sein Equipment und sein Know-how zur Verfügung.
Mit dem Ergebnis ihrer generations- und genreübergreifenden Zusammenarbeit sind Ursula Huth und Philip Walch zufrieden: Das Potential des Materials wurde ausgeschöpft – die beidseitige Bearbeitung der Glasscheiben erzeugt die gewünschte perspektivische Wirkung. Die Umgebung wird durch die dargestellten Fußabdrücke, Fahrräder und Fahrradspuren abgebildet und – aufgrund der erhaltenen Transparenz des Kunstwerks – direkt mit einbezogen. Zitate von Dichtern mit Bezug zu Tübingen laden zum Nachdenken ein und runden das Gesamtwerk ab.
Hand in Hand für den Klimaschutz in Tübingen
Trotz der räumlichen Trennung von PKW- und Fahrradtiefgarage durch das Glaskunstwerk arbeiten die swt und die Stadtverwaltung Tübingen seit Beginn des Projekts eng zusammen.
„Die neue Tiefgarage bietet nicht nur Platz für Autos und später insbesondere für Fahrräder, sondern auch Strom für Elektroautos. So verknüpft sie die verschiedenen Verkehrsmittel und trägt dazu bei, dass der Handel in der Tübinger Innenstadt und die Arztpraxen im Zinser-Dreieck künftig besser erreichbar sind“, sagt Oberbürgermeister Boris Palmer.
„Gemeinsam mit der Stadtverwaltung Tübingen verfolgen die swt das Ziel, die Umwelt zu schützen und der Lärm- und Schadstoffbelastung in der Innenstadt vorzubeugen. Neben der Förderung des Radverkehrs spielt der Ausbau der E-Ladeinfrastruktur dabei eine tragende Rolle,“ sagt swt-Prokurist Hanno Brühl. Mit ausgewiesenen Stellplätzen in der PKW-Tiefgarage soll die E-Mobilität in der Universitätsstadt gefördert werden. Bald werden sieben E-Ladestationen fertig sein, bereits vormontierte Stromschienen ermöglichen eine stufenweise Erweiterung der E-Ladezone: Je nach Bedarf können bis zu 50 Prozent der vorhandenen Parkplätze mit E-Ladestationen ausgerüstet werden. Bevor es mit dem Laden in der neuen Tiefgarage losgeht, müssen sich Tiefgaragen-Besucherinnen und -Besucher noch etwas gedulden: Die Wallboxen der E-Ladezone werden im Laufe der nächsten Wochen in Betrieb genommen. Dasselbe gilt für die elektronischen Stellplatzanzeigen, die voraussichtlich Anfang 2023 vollständig installiert sein werden. Die Einfahrt in die Tiefgarage ist für Autofahrerinnen und -fahrer aufgrund des „Kiss and Ride“-Prinzips aber jederzeit ohne Risiko möglich: Die ersten 15 Minuten sind kostenlos.
Ab einer Parkdauer von 15 bis 30 Minuten wird eine Gebühr von 0,90 Euro fällig, für die nächsten 30 Minuten (bis 60 Minuten Parkzeit) weitere 0,90 Euro und für jede weitere angefangene Stunde 2,00 Euro. Der Tageshöchstsatz liegt in der Tiefgarage Hauptbahnhof bei 17,50 Euro – analog zu allen anderen swt-Parkhäusern.
Ohne Ticket und mit Schranke
Besonders komfortabel wird das Parken und Bezahlen durch die Erfassung der Autokennzeichen bei der Einfahrt in die Tiefgarage Hauptbahnhof: Die Kennzeichen werden für die Dauer des Parkens in einem System hinterlegt und ersetzen das Parkticket. Die Parkzeit kann in bar oder bargeldlos nach Eingabe des Kennzeichens am Kassenautomat bezahlt werden. „Ausgelöste (bezahlte)“ Kennzeichen werden in der Ausfahrtsspur erkannt und die Schranke öffnet sich für die Ausfahrt. Der Zutritt in die Tiefgarage ist am Seiteneingang ebenfalls mittels Eingabe des Kennzeichens an einem kleinen Terminal möglich.
Parkhaus Altstadt-König voraussichtlich bis Ende 2023 geschlossen
Während die neue Tiefgarage der Stadtwerke Tübingen öffnet, wird das Parkhaus Altstadt-König ab dem 5. Januar 2023 für rund elf Monate seine Schranken schließen. Für die Arbeiten der nächsten Bauphase der im April 2022 begonnenen Generalsanierung ist eine Vollschließung nötig.
Alle Dauerparker-Kunden der swt wurden bereits schriftlich informiert. Die Stadtwerke Tübingen bitten alle Dauerparker, ihre Fahrzeuge ab dem 1. Januar 2023, spätestens jedoch bis zum 4. Januar 2023 aus dem Parkhaus zu entfernen und in die dafür bereitgestellten Ersatzparkplätze in den anderen swt-Parkhäusern (Altstadt-Mitte, Metropol, Neckarparkhaus) umzuparken.
Bereits zu Beginn der Parkhaus-Sanierung hatten die Stadtwerke die jetzt anstehende Vollschließung angekündigt. Ziel der swt ist es, bis zum Vorweihnachtsgeschäft 2023 mit dem Bauabschnitt fertig zu sein. Danach werden ab voraussichtlich Dezember während des abschließenden Bauabschnitts wieder rund 350 Stellplätze zur Verfügung stehen, während die Sanierung mit einer Teilsperrung fortgesetzt wird.