Allgemein erhöhen sich im Verkehrsverbund Neckar-Alb-Donau (naldo) die Ticketpreise im ÖPNV um 2,5 Prozent ab dem 1.1.2022. Um hiervon abweichend im Stadttarif Tübingen die Preise unverändert zu belassen, waren Entscheidungen in mehreren Gremien erforderlich. Denn normalerweise sieht das Vertragsverhältnis zwischen TüBus und naldo vor, dass in Tübingen die Bustarife mindestens auf Höhe der naldo-Anpassung steigen. Eine „Nullrunde“ bedeutet im Umkehrschluss Einnahmeausfälle für den Verkehrsverbund. Zudem hatte der Aufsichtsrat der TüBus GmbH den Beschluss unter der Voraussetzung getroffen, dass diese Ausgleichszahlungen an naldo in vollem Umfang von der Universitätsstadt Tübingen übernommen werden, um die defizitäre TüBus-Sparte der swt nicht zusätzlich zu belasten.
„Wer mit dem Bus fährt, muss in Zeiten von Corona auf Abstand achten und eine Maske tragen. Deshalb ist es ein gutes Zeichen, jetzt nicht auch noch den Preis zu erhöhen“, sagt Oberbürgermeister Boris Palmer. „Die 200.000 Euro, die wir als Stadt im Jahr für die TüBus-Nullrunde investieren, sind gut angelegtes Geld, damit das Busfahren in Tübingen attraktiv bleibt.“
„Die Inflationsrate und der Verbraucherpreisindex steigen in diesem Jahr stetig. Um bei den – auch Pandemie bedingten – Belastungen für unsere Fahrgäste für etwas Entlastung zu sorgen, hat der TüBus-Aufsichtsrat mit seinem Beschluss zur Nullrunde ein Zeichen gesetzt und gleichzeitig Angebotsverbesserungen ab dem diesjährigen Fahrplanwechsel auf den Weg gebracht. Dass die TüBus-Ticketpreise im nächsten Jahr gleichbleiben, ist außerdem ein starkes Signal und Argument für den ÖPNV. Nach dem drastischen Einbruch bei den Fahrgastzahlen in den vergangenen eineinhalb Jahren hoffen wir, dass wir mit stabilen Preisen wieder mehr Fahrgäste befördern“, sagt swt-Geschäftsführer Ortwin Wiebecke.