Modernisierung im Fernwärmenetz: Stadtwerke-Baustelle am Berliner Ring schreitet voran

Baumaßnahmen Teil der Fernwärmetransformation in Tübingen | Die Stadtwerke Tübingen (swt) wollen mit einem großangelegten Ausbau der Fernwärmeversorgung die Wärmetransformation in der Universitätsstadt voranbringen. Neben dem Netzausbau sind – für die Versorgungssicherheit von heute – auch Modernisierungen im Bestandsnetz wichtig. Eine größere Maßnahme läuft seit Anfang September auf Waldhäuser Ost (WHO) am Berliner Ring. Der erste Bauabschnitt ist fast fertig. Pünktlich vor den kälteren Jahreszeiten binden die swt die neue Fernwärmeleitung ins Netz ein. Am 22. Oktober muss dafür die Wärmeversorgung für rund 600 Anwohnende einen Tag lang unterbrochen werden.

Am Berliner Ring modernisieren die swt die Fernwärmeleitung auf einer Länge von 250 Metern. (Foto: swt/von Langen)

Die Stadtwerke Tübingen erhalten für die Baumaßnahme Fördermittel aus der Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW).

Auf insgesamt knapp 250 Metern – aufgeteilt in mehrere Bauabschnitte – arbeiten die swt noch bis voraussichtlich Mai 2025 an der Fernwärmeleitung. Der erste große Bauabschnitt ist fast fertig. Am Dienstag, 22. Oktober, binden die Stadtwerke in diesem Abschnitt die neue Fernwärme-Hauptleitung in das Bestandsnetz ein, damit die Wärmeversorgung für den anstehenden Winter gesichert ist. Zwischen 7 und 18 Uhr ist die Versorgung für die Bauarbeiten unterbrochen. Betroffen sind rund 500-600 Anwohnende auf WHO. Sie wurden bereits von den swt schriftlich informiert. Die Rohrleitungen, die verschweißt werden müssen, haben einen großen Durchmesser. Die Schweißarbeiten sind entsprechend zeitaufwändig und dauern deshalb einen Tag. Bis spätestens 18 Uhr sollten alle betroffenen Gebäude wieder mit Fernwärme versorgt sein. Am Mittwoch, 23. Oktober, werden die swt noch zwei Hausanschlussleitungen tiefer legen. Davon sind aber nur noch wenige Anwohnende betroffen, die ebenfalls bereits informiert wurden.

 

Fernwärmetransformation beruht auf mehreren Säulen

Die Fernwärmetransformation in Tübingen beruht auf unterschiedlichen Säulen: Netzausbau, Modernisierung im Bestandsnetz und der Bau neuer Erneuerbaren-Erzeugungsanlagen. Die Baumaßnahme im Berliner Ring zählt zum Modernisierungsplan der swt. Sie verlegen dort moderne Kunststoffmantelrohre parallel zur bestehenden Fernwärme-Hauptleitung. Wenn die neuen Leitungsrohre im Boden sind und die Fernwärme fließt, können die swt die alte Hauptleitung in den Beton-Haubenkanälen aus den 1960/1970er-Jahren außer Betrieb nehmen. Glasfaserleitungen kommen bei der Gelegenheit gleich mit in den Boden. Die durch Straßenvollsperrungen bedingten Einschränkungen und provisorischen Lösungen für den Linienbusverkehr – insbesondere der Schulbusverkehr – konnten inzwischen punktuell bereits optimiert werden. Die Unannehmlichkeiten für Anwohnende, Schulpersonal, Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern sind für alle Betroffenen ärgerlich, lohnen sich aber: Durch die Modernisierung der Fernwärmeleitungen erhöht sich nicht nur die Versorgungssicherheit. Sie sind auch Basis für einen weiteren Ausbau des swt-Fernwärmenetzes Waldhäuser.

Ein weiteres Beispiel für vorbereitende Bauarbeiten zum Netzausbau war im Sommer 2024 die Unterquerung des Neckars mit der Fernwärmeleitung. Der sogenannte „Neckardüker“ auf Höhe des Bankmannstegs in der Bismarckstraße hat die Grundlage geschaffen, um bestehende und zukünftige Fernwärme-Teilnetze miteinander zu verbinden. Weiterführende Informationen zu dieser Baumaßnahme bietet die swt-Pressemitteilung vom 20.03.2024

Als Beispiel für eine neue Erzeugungsanlage für Fernwärme aus erneuerbaren Energien steht derzeit exemplarisch und für die Öffentlichkeit gut sichtbar der Bau der Solarthermieanlage Au. Auf der Fläche zwischen dem Abfallentsorgungsbetrieb Firma Möck und dem Wasserschutzgebiet Au bauen die Stadtwerke Tübingen bis zum Herbst 2025 eine der größten Solarthermieanlagen Süddeutschlands. Die Anlage steigert den Anteil an erneuerbaren Energien in der swt-Fernwärme – und schafft darüber hinaus weitere Anschlussmöglichkeiten in den nahegelegenen Quartieren Französisches Viertel, Depotareal und für das Industriegebiet Schaffhausenstraße. Mehr Informationen zum Solarthermieprojekt gibt es in der swt-Pressemitteilung vom 03.05.2024.

Einen Überblick über die strategischen Ziele der Stadtwerke Tübingen bei der Fernwärmetransformation finden Sie in der swt-Pressemitteilung vom 15.09.2022.

 

Die Stadtwerke Tübingen erhalten für die Baumaßnahme Fördermittel aus der Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW).