Nach dem Grußwort von Oberbürgermeister Boris Palmer führte Moderatorin Theresa Krampfl durch das Programm: Der Tübinger Illusionist Julius Frack verzauberte das Publikum mit seiner faszinierenden Show, während das „Jamhouse Trio“ aus Ralf Wettemann, Thomas Maos und Jörg Honecker den Abend musikalisch abrundete. Im Mittelpunkt der swt-Umweltpreisgala standen aber die Preisträgerinnen und Preisträger: Die Gewinnerinnen und Gewinner der Publikums- und Jurypreise sowie der Betriebspreise wurden auf der großen Bühne gewürdigt.
„Beim Klima- und Umweltschutz setzen die Menschen in Tübingen und der Umgebung regelmäßig Zeichen. Mit großem Engagement und kreativen Projektideen. Die Initiative der Bürgerinnen und Bürger bei verschiedensten Projekten ist beeindruckend“, sagt Oberbürgermeister Boris Palmer. „Unsere Stadtwerke fördern regionale Umweltschutzprojekte und machen sie sichtbar. Das bedeutet nicht nur Wertschätzung für bestehendes Engagement, sondern liefert auch Impulse für neue Projekte. Darum freue ich mich auf weitere Runden beim swt-Umweltpreis und gratuliere allen teilnehmenden Projekten.“
„Als der swt-Umweltpreis 2014 das erste Mal ausgerufen wurde, war die Zukunft des Konzepts noch unklar. Umso mehr freuen wir uns zum zehnjährigen Jubiläum über die höchste Beteiligung seit der Einführung des Wettbewerbs: 49 Vereine und Initiativen sowie 33 Betriebe haben sich mit ihrem Projekt beziehungsweise Unternehmen beim swt-Umweltpreis 2023 beworben.“ sagt Johannes Fritsche, Bereichsleiter der Stadtwerke Tübingen. „Der Förderbedarf ist groß und die Unterstützung durch die swt auch in Zukunft sicher: Der swt-Umweltpreis geht 2024 in die 11. Runde.“
swt erhöhen Fördertopf einmalig auf 40.000 Euro
Zum Jubiläum des swt-Umweltpreises haben die Stadtwerke Tübingen den Fördertopf einmalig um 10.000 Euro auf insgesamt 40.000 Euro erhöht. Die Publikumspreisträger stehen seit Ende Oktober 2023 fest und freuen sich über Preisgelder im Gesamtwert von 16.000 Euro. Die swt-Umweltpreisjury vergibt weitere Preise in Höhe von insgesamt 15.000 Euro. Weitere Preisgelder wurden über zusätzliche Earlybird- und Jubiläumsprämien an die Bewerber vergeben.
Pharmacists for Future Regionalgruppe Südwest erhält ersten Jurypreis
Als „Pharmacists for Future“ setzt sich eine Gruppe vorwiegend junger Apothekerinnen und Apotheker für mehr Nachhaltigkeit in der Pharmazie ein. Mit dem Projekt „Nachhaltigkeit und Umweltschutz im Pharmasektor“ leistet die Regionalgruppe Südwest Aufklärungsarbeit: In einer Fortbildungsreihe werden Patientinnen und Patienten sowie pharmazeutisches Personal für umweltkritische Arzneistoffe sensibilisiert. Kosten verursachen dabei unter anderem das Equipment für Webinare, Marketingmaßnahmen und die Anmietung passender Räumlichkeiten. Die Pharmacists for Future erhalten den ersten Jurypreis, dotiert in diesem Jahr mit 4.000 Euro.
Doppelt prämiert wurde das Graf-Eberhard Gymnasium Bad Urach: Für die Pflege der schuleigenen Streuobstwiese wurde das Gymnasium bereits mit dem dritten Preis im Publikums-Voting ausgezeichnet. Die Umweltpreis-Jury wählte das Projekt sogar auf den zweiten Platz – dotiert mit 3.500 Euro. Mit einem Preisgeld von insgesamt 5.000 Euro wird die Fahrradflotte der Schule auf Vordermann gebracht. Mit den Zweirädern fahren Schülerinnen und Schüler zu regelmäßigen Einsätzen auf ihrer Streuobstwiese.Hier werden nicht nur die Bäume gepflegt, sondern auch Bienenvölker versorgt. Die Fahrräder sind teilweise in die Jahre gekommen, müssen repariert oder ausgetauscht werden.
Auf Platz drei in der Jurybewertung liegt der „LernOrt Berghof“. In Kooperation mit dem Biolandbetrieb Berghof klärt die kit jugendhilfe Kinder und Jugendliche über Themen rund um Nachhaltigkeit und Umweltschutz auf. Mit dem Preisgeld von 2.500 Euro unterstützen die swt das Projekt „Das ‚Himmelreich‘ im Winter“: Ein Bauwagen soll zukünftig den Betrieb am LernOrt Berghof auch in der kalten Jahreszeit gewährleisten. Schon beim Aufbau wird Nachhaltigkeit großgeschrieben: Kinder und Jugendliche arbeiten gemeinsam mit dem Team von „die holzverbindung eG“. Das junge Zimmereiunternehmen aus Rottenburg war beim letztjährigen swt-Umweltpreis 2022 mit dem ersten Preis für Betriebe ausgezeichnet worden.
NABU Mötzingen-Gäufelden e.V. erhält Treuepreis
Die Plätze vier bis sechs belegen der Förderverein Ammerbucher Schulen JuKi e.V., die BUND OV Ammerbuch AG Wasser und die Kreisjugendfeuerwehr Reutlingen. Einen besonderen Preis erhält der NABU Mötzingen-Gäufelden e.V.: Die NABU-Ortsgruppe ist zum zehnten Mal ohne Unterbrechung beim Umweltpreis der Stadtwerke Tübingen dabei. Diese Treue belohnen die swt mit 500 Euro für das Projekt „Fledermäuse, die Schönen der Nacht“.
Erster Preis im Wettbewerb für Betriebe geht an „SON Nabendynamo“
Das Wilfried Schmidt Maschinenbau Unternehmen produziert unter der Marke „SON Nabendynamo“ hochwertige Fahrradbeleuchtung und trägt zur Weiterentwicklung des Bio-Bikes als umweltfreundliches Verkehrsmittel bei: Mithilfe spezieller Nabendynamos wird mit reiner Muskelkraft Strom für die Fahrradbeleuchtung und zum Laden von Handys und Navigationssystemen produziert.Als Ein-Mann-Betrieb im Französischen Viertel gestartet, beschäftigt das Unternehmen inzwischen rund 50 Mitarbeitende. Aktuell wird in Kusterdingen ein neuer Unternehmenssitz in ökologischer Bauweise errichtet, der durch die umfassende und konsequent umgesetzte ökologische Bauweise besticht. Die swt-Umweltpreis-Jury würdigt dies mit dem ersten Jurypreis. Der Betrieb erhält eine einjährige großflächige Werbebeklebung auf einem Gelenkbus von TüBus.
Der zweite Jurypreis – eine vierwöchige Plakatkampagne in der TüBus-Flotte und ein Elektro-Roller oder ein Mobilitätsgutschein im Wert von 3.500 Euro – geht an die Radkutsche GmbH: In dem Subunternehmen „Mostkutsche“ wird Saft mit minimalem CO2-Ausstoß produziert. Kundinnen und Kunden liefern ihr eigenes Obst, das mit der Energie aus der unternehmenseigenen Photovoltaik- und Solarthermieanlage verarbeitet wird. Die Bewirtschaftung der regionalen Streuobstwiesen unterstützt die „Mostkutsche“ mit der Revitalisierung alter Obstbäume und Versuchspflanzungen klimaresilienter Obstsorten. Neupflanzungen werden mithilfe von Pflanzenkohle-Substrat besser an den Klimawandel angepasst.
Der dritte Preis im Wettbewerb für Betriebe geht an die Natursteine Rongen GmbH & Co. KG. Der Natursteinpark Tübingen verfolgt das Ziel, sämtliche im Bauwesen anfallende Natursteine sinnvoll wieder zu verwerten. In Zusammenarbeit mit Architekten werden ständig neue Methoden entwickelt, um anfallendes Material vor der Vernichtung zu retten. Sogar Natursteinplatten aus zurückgebauten Geschäfts- und Hochhausfassaden werden zwischenzeitlich in großen Mengen weiterverarbeitet. Mit dem dritten Jurypreis hat der Natursteinpark Tübingen die Wahl zwischen einer E-Ladestation inklusive 400 Euro Installationszuschuss, einem Elektro-Roller oder einem Mobilitätsgutschein im Wert von 3.000 Euro.
Übersicht zu allen Preisträger-Projekten und -Betrieben des swt-Umweltpreises 2023
Portraits aller Siegerprojekte finden sich auf der Internetseite www.swt-umweltpreis.de