Die Erkundungsbohrung, die im Auftrag der swt unter geologischer Begleitung von einer zertifizierten Spezialfirma durchgeführt wurde, hat bis in eine Tiefe von 140 Metern keine kritischen Gesteinsschichten ergeben. Das heißt: für eine Erschließung mit Erdsondenbohrungen besteht insgesamt eine hohe Sicherheit. Ergänzt wurde die Erkundungsbohrung durch den sogenannten „Thermal Response Test“ (TRT), der mit einem Temperatur-Tiefenprofil und der Feststellung der Wärme-Leitfähigkeit des Bodens weitere für das Konzept wichtige Parameter brachte. Weil in Pfrondorf bereits früher Erdwärmesonden-Anlagen umgesetzt worden sind, flossen diese Erkenntnisse mit ein.
Im aktuellen Planungsstand – der sich allerdings noch weiter entwickeln kann – planen die Stadtwerke Tübingen mit rund 100 Erdsonden auf drei zentralen Erdsondenfeldern, die sich auf öffentlichen Grünflächen mit einer Größe von rund 6.700 Quadratmetern verteilen. Auf Privatgrundstücken finden keine Bohrungen statt.
Das Energiekonzept für Pfrondorf
Den Mittelpunkt der Wärmeversorgung bildet eine zentrale Wärmepumpen-Anlage, welche zwei Wärmequellen nutzen kann: Im Winter und in den Übergangsjahreszeiten das Erdreich über die Erdwärmesonden, welche die regenerative Wärme aus dem Erdreich aufnehmen. Im Sommer und in Übergangsjahreszeiten kommen sogenannte PVT-Kollektoren (PV-Module mit Wärmeübertrager auf der Rückseite) auf dem Dach der Heizzentrale zum Einsatz.
Wärmeübertrager auf der Rückseite von PV-Modulen ermöglichen dadurch eine Doppelnutzung der Dachfläche, um Strom und Wärme zu erzeugen. Der für den Betrieb der Wärmepumpen benötigte Strom wird – soweit möglich – von den PVT-Kollektoren auf dem Dach der Heizzentrale erzeugt. Für den darüber hinaus benötigten Strom setzen die Stadtwerke Tübingen ihren eigenen Ökostrom ein. Das System wird außerdem durch ein BHKW unterstützt.
Wenn im Herbst das komplette Energiekonzept für Pfrondorf steht, planen die Stadtwerke Tübingen eine Informationsveranstaltung für Bürgerinnen und Bürger im Tübinger Ortsteil.