„Nach vier Jahrzehnten konnte die viel zu enge Einfahrt endlich erweitert werden“, sagt Oberbürgermeister Boris Palmer. „Das ist ein guter Tag für die Autofahrer. Verbunden mit dem verbesserten Komfort und der zeitgemäßen Technik erfüllt das Parkhaus jetzt alle Ansprüche. Die Modernisierung hat sich in jeglicher Hinsicht gelohnt.“
„Es war ein langer Weg vom ersten Schließungstag im Januar 2018 bis zur Wiedereröffnung“, sagt swt-Geschäftsführer Ortwin Wiebecke. „Einige unerfreuliche Überraschungen, die beim Abriss der alten Bausubstanz aufgetaucht sind, haben eine Wiedereröffnung des kompletten Parkhauses verhindert. Wir sind aber froh, dass wir den Großteil rechtzeitig vor dem Weihnachtsgeschäft fertig haben. Unsere Parkhausgäste finden jetzt ein attraktives, modernes, helles und sicheres Parkhaus vor.“
Schlechte Bausubstanz sorgt für Mehraufwand
Dass die unteren vier Parkebenen noch nicht fertig sind, liegt an verschiedenen Faktoren. Im Parkhaus insgesamt musste deutlich mehr Baumaterial abgetragen und durch neues ersetzt werden als ursprünglich geplant. Das liegt an der schlechten Bausubstanz des Gebäudes, die bei der Sanierung vor allem in den unteren Etagen verstärkt zum Vorschein kam. Entsprechend höher als geplant fiel der Aufwand aus, insbesondere die Böden in den unteren Ebenen zu entfernen und neu aufzubauen. Manche Arbeitsschritte ließen sich nur mit Handgerät bewerkstelligen. Ein wiederkehrender Grundwassereintritt verzögerte ebenfalls.
Wann die unteren Parkebenen fertig sind, ist derzeit noch offen, zumal nun auch, erschwerend für manche Arbeitsschritte, die kalten Wintermonate anstehen. Immerhin: die Parkplätze für Parkhausgäste mit Handicap mit barrierefreiem Ausgang in die Nonnengasse stehen bereits zum Eröffnungstermin zur Verfügung.
Ein- und Auffahrt entschärft | Modernisierungen in allen Bereichen
Entscheidende Verbesserungen für die Nutzer setzte die swt im Einfahrtsbereich und bei der Auffahrt in die erste obere Parkebene um. Wo früher der enge Radius für Rangiermanöver und Ärger bei den Autofahrern sorgte, gibt es jetzt deutlich mehr Platz, einen ausreichenden Radius zum Einlenken und deutlich größere Abstände zu den Wänden nach dem Passieren der Schrankenanlage. Die Generalsanierung nutzten die Stadtwerke Tübingen – neben den baulichen Aspekten – aber auch für viele grundlegende Verbesserungen. Einige davon sind sichtbar, vieles liegt jedoch hinter Wandfarbe und in der Bausubstanz verborgen.
Neu im Parkhaus Altstadt-Mitte ist die E-Ladezone. Optisch eindeutig im E-Ladezonen-Design der swt markiert, bietet sie mit vier Wallboxen vier Ladepunkte für Elektro- und Hybrid-Fahrzeuge. Zudem ist sie ausbaufähig: die Parkebene ist für weitere Ladepunkte vorbereitet, so dass die swt bei Bedarf und steigender Nachfrage reagieren und nachrüsten können. Die LED-Beleuchtung und Elektrotechnik wurden komplett erneuert. Antennen sorgen für Mobilfunkempfang im gesamten Parkhaus. Neu sind auch die Kassenautomaten – einer davon barrierefrei – an denen die Kunden jetzt auch bargeldlos bezahlen können.
Das Auge parkt mit: Farbleitsystem und Tübinger Wahrzeichen
Etwas Besonderes haben sich die Stadtwerke Tübingen bei der optischen Gestaltung einfallen lassen: jeweils zwei Halbebenen haben ihre eigene „Erkennungsfarbe“. Das Farbsystem dient – in Verbindung mit weiteren Elementen – der Orientierung und erleichtert die Erinnerung an die Parkebene. Das Auge parkt künftig mit im Parkhaus Altstadt-Mitte: Silhouetten von sieben Tübinger Wahrzeichen erfüllen auf Wänden und Beschilderungen eine Doppelfunktion. Sie werten die farbigen Betonwände nicht nur optisch auf, sondern erleichtern zusätzlich die Orientierung: zum Beispiel „Parkebene 3, Rathaus, orange“. Neben dem Amtssitz des Oberbürgermeisters finden sich im Parkhaus auch der Hölderlinturm, die Burse, die Alte Aula, die Stiftskirche und das Schloss.
Ortwin Wiebecke: „Uns war es wichtig zu zeigen, dass ein modernes Parkhaus nicht mehr im stereotypen Parkhaus Grau-in-Grau erscheinen muss. Das ist uns gelungen. Die kräftigen Farben, das Wanddekor und die neue LED-Beleuchtung sollen eine angenehme und freundliche Atmosphäre schaffen – und gleichzeitig den Nutzungskomfort erhöhen.“
Eine Bilder-Chronik der Sanierung im Online-Bautagebuch unter: <link www.swtue.de/guckloch - external-link>www.swtue.de/guckloch</link>