Das Projekt „TueBus2025_1_Stadtwerke Tübingen GmbH_Neufahrzeuge“ wird im Rahmen der Förderrichtlinie Bus des BMDV mit insgesamt 13.816.000 Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert. Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert und durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt. Förderfähig sind maximal 80 Prozent der Mehrkosten für E-Bus-Beschaffungen und 40 Prozent der Kosten für die Ladeinfrastruktur, die mit weiteren 2.531.254 Euro gefördert wird.
Ortwin Wiebecke, Geschäftsführer der Stadtwerke Tübingen, sagt: „Bislang haben wir beim TüBus die Umstellung der Busflotte auf nicht-fossile Antriebe kontinuierlich über viele Jahre hinweg in kleinen Schritten vorangebracht. Jetzt ermöglicht uns die Förderung des Bundes mit 44 neue E-Bussen in den nächsten Jahren einen richtig großen Sprung in Richtung eines klimafreundlichen und zum Großteil elektrifizierten ÖPNV in Tübingen. Darüber freuen wir uns sehr und stellen uns mit großer Motivation den damit verbundenen Herausforderungen“.
Sukzessive Elektrifizierung der Flotte
TüBus hat in den vergangenen Jahren sukzessive die Busflotte modernisiert und auf teil- und vollelektrische Fahrzeuge umgestellt. Der erste rein elektrische TüBus feierte Ende 2019 seine Premiere. Jahrelang waren unterschiedlichste E-Bus-Modelle auf ihre Tauglichkeit für die anspruchsvolle Tübinger Topografie getestet worden. Inzwischen fahren zwei weitere E-Busse und 26 Hybrid-Linienbusse durch die Stadt.
Für das nächste Jahr steht schon die nächste Zwischenetappe fest: Die vier ersten E-Solobusse aus dem Bundesförderprogramm sollen 2023 kommen und zusätzlich, voraussichtlich bereits im zweiten Quartal 2023, sechs neue E-Gelenkbusse, die über das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) gefördert wurden. Vier ebenfalls über das GVFG geförderte elektrische Mini-Busse wurden bereits vor Kurzem geliefert.
Neue Herausforderungen ab 2023 im Blick
Mit der Berücksichtigung im Rahmen der Förderrichtlinie Bus/Schiene des BMDV stehen ab 2024 die Zeichen endgültig auf Beschleunigung: Wesentlich schneller als bislang angenommen, kann die TüBus-Flotte zu großen Teilen elektrifiziert werden. Bis Ende 2025 könnten zwischen 50 und 75 Prozent der 80 Fahrzeuge umfassenden TüBus rein elektrisch fahren – eine entsprechende Verfügbarkeit an E-Bussen am Markt in den kommenden Jahren vorausgesetzt.
Bei einem Workshop mit dem swt- und dem TüBus-Aufsichtsrat haben die TüBus-Verantwortlichen vor Kurzem die finanziellen und organisatorischen Voraussetzungen für das Gesamtvorhaben diskutiert. Geplant sind 44 neue E-Busse (11 Solobusse, 33 Gelenkbusse). Auch die dafür benötigte E-Bus-Ladeinfrastruktur muss erst noch im Detail geplant und parallel zu den Busanschaffungen gebaut werden – hinzu kommt auch noch die Ertüchtigung des Stromnetzes. An welchen Standorten in Tübingen Ladeterminals entstehen werden, ist auch Teil der strategischen Linien- und Verkehrsplanungen bei TüBus. Mit dem verstärkten Einsatz von E-Bussen verändern sich auch hier die Voraussetzungen: Zukünftig müssen Planungsparameter wie Reichweite, Ladegeschwindigkeiten, Ladyzyklen, Auswirkungen des Linienprofils auf den Akkuverbrauch und viele weitere Aspekte berücksichtigt werden.
Und auch bei den auf Seiten der Stadtwerke notwendigen eigenen Investitionen in Höhe von rund 20 Millionen Euro stehen die entscheidenden Beschlüsse der beiden Aufsichtsräte im November und Dezember noch aus. Maximal 80 Prozent der Mehrkosten für Elektrobusse und 40 Prozent der Kosten für die Ladeinfrastruktur sind förderfähig. Auch diese Kosten müssen umsichtig geplant werden angesichts der Unsicherheiten und Belastungen (beim TüBus vor allem durch stark gestiegene Kraftstoffpreise) im Zuge der Energiekrise.