Ich bin zuständig für die Anlagen der Strom- und Wärmeerzeugung. Dazu gehören unsere Gasturbinen, Blockheizkraftwerke und Heizzentralen, außerdem Contracting-Anlagen, die wir für Kunden errichten und betreiben. Zwei Meister und neun Monteure arbeiten in meinem Team.
Insgesamt haben wir rund 1.400 Anschlüsse. Die größten Kraftwerke versorgen Waldhäuser Ost, die Innenstadt und das Französische Viertel einschließlich Güterbahnhof Areal. Sie arbeiten mit Kraft-Wärme-Kopplung, erzeugen also Strom und Wärme zugleich. Daneben gibt es viele kleinere Wärmeinseln.
Wir betreuen die Anlagen, richten die Technik ein und planen Baumaßnahmen. Die Maschinen laufen völlig autark und werden über die Leitwarte in der swt-Zentrale gesteuert. Manuell eingreifen müssen wir nur bei der Wartung oder bei Störungen. Vom Schreibtisch aus kann ich das Leitsystem einsehen und erhalte Störmeldungen auf den Bildschirm.
Natürlich sind wir auch regelmäßig vor Ort. Auch am Wochenende machen wir Kontrollgänge: Läuft alles? Gibt es ungewöhnliche Geräusche? Die Checkliste ist lang. Jeder aus dem Team hat alle sechs Wochen eine Woche lang Bereitschaft, um im Notfall schnell vor Ort zu sein. Auch die Sicherheit nimmt viel Zeit in Anspruch: Allein die TÜV-Prüfungen beschäftigen uns mehrere Wochen im Jahr.
Der Kunde ruft in unserer Leitwarte an, die den Bereitschaftsdienst informiert. Wir fahren dann hin und kümmern uns. Oft liegt der Fehler gar nicht an der swt-Anlage, doch uns ist es sehr wichtig, dass die Kunden zufrieden sind – wir lassen keinen frieren! Insgesamt haben wir übrigens viel weniger Störungen als früher; das zeigt, dass unsere Wartungsplanung gut ist.
Nein, die Begegnungen sind meistens nett. Man kann ja mit den Leuten reden. Wir bemühen uns, schnell zur Stelle zu sein und zu helfen – das wird anerkannt. Einmal wurde am nächsten Tag sogar eine große Pralinenschachtel für den Bereitschaftsdienst hier abgegeben.
Das Zusammenspiel der riesigen Motoren in einem Kraftwerk ist faszinierend! Mich reizen auch die Störungen, deren Ursache man nicht gleich am Bildschirm erkennt. Vor Ort knifflige Probleme zu lösen, macht Spaß – und ist uns bisher immer gelungen.
Beruflich hatte ich ganz verschiedene Stationen: als Heizungsbauer, dann Meister und Versorgungstechniker. Als ich 2001 bei den Stadtwerken anfing, dachte ich nicht, so lang zu bleiben – doch die swt sind als Arbeitgeber spitze, und das Klima in meiner Abteilung ist sehr gut. Stillstand ist nichts für mich: 2016 habe ich nebenher ein Studium zum Wirtschaftsingenieur abgeschlossen. Vielleicht mach' ich noch weiter.
Auf dem Fahrrad zwischen Rottenburg und Tübingen. Ich fahre jeden Tag – bei Wind und Wetter.