Ein echtes Risiko für die Betreiber von Windkraftanlagen ist der Standort. Wenn die Windräder erst einmal aufgebaut sind und der Wind doch nicht so bläst wie erhofft, ist nicht nur die Anlage schnell unwirtschaftlich, sondern auch der erhoffte Ertrag an klimafreundlichem Windstrom entfällt. Damit Standort, Windertrag und Umweltschutz besser zusammenspielen, entwickelt die Projektgruppe, die dem Windforschungsverbund WindForS angehört, neue Simulationsmodelle. Mit ihrer Hilfe kann die Windströmung an potentiellen Standorten im Vorfeld einer Bauentscheidung prognostiziert werden. Erhöht sich die Zahl an ertragsreichen Windrädern lassen sich damit sogar Anlagen einsparen und der Landschaftsverbrauch reduzieren – wichtig auch für die Bürgerinnen und Bürger in Orten, deren Umgebung als möglicher Windkraftstandort in Frage kommt. Modelle dieser Art gibt es zwar bereits, jedoch fallen sie sehr unterschiedlich aus und häufig fehlt die für Projektierer so wichtige Kosten-Nutzen-Analyse.
Die Stadtwerke Tübingen betreiben elf Windparks mit 32 Windenergieanlagen und sind zudem an weiteren 13 Windparks mit 30 Windenergieanlagen beteiligt.
„Unsere Windräder befinden sich hauptsächlich im komplexen südwestdeutschen Gelände. Über unser gesamtes Portfolio hinweg haben wir sowohl im positiven als auch im negativen Sinne deutliche Abweichungen zu den Ertragsprognosen bzw. Simulationsmodellen festgestellt“, sagt Julian Klett, swt-Projektleiter Erneuerbare Energien. „Diese Datengrundlage, unsere langjährige Erfahrung und unsere Erkenntnisse möchten wir im Sinne eines ressourceneffizienten Windenergieausbaus in das Forschungsprojekt einbringen.“