Umwelteinflüsse wie Feuchtigkeit, Temperaturschwankungen und chemische Reaktionen im Inneren des Schornsteins haben dem Mörtel zwischen den Backsteinen zugesetzt. Ein aktuelles Gutachten kommt zum Schluss, dass aufgrund der Schädigungen ein Weiterbetrieb des denkmalgeschützten Schornsteins in seiner bisherigen Länge nicht mehr möglich ist.
Die swt sind deshalb zum Handeln gezwungen. Sie setzen nun mit der Einkürzung eine der Möglichkeiten um, die von den Gutachtern aufgezeigt worden waren und die den Weiterbetrieb für die nächsten Jahre sichert. Die swt nutzen die Sommermonate, in denen nur wenig geheizt wird, um die oberen 25 Meter des Schornsteins von einer Spezialfirma abbauen zu lassen. Die Einkürzung des denkmalgeschützten Schornsteins ist mit dem Denkmalamt der Universitätsstadt Tübingen abgestimmt. Aus anlagentechnischer Sicht reicht die Resthöhe von 50 Metern aus – ohne negative Auswirkungen auf Umwelt und Heizkraftwerksumgebung. Auch der Blick auf die Versorgungssicherheit rechtfertigt die Maßnahme: Das Heizkraftwerk Brunnenstraße ist ein zentraler Bestandteil der Fernwärmeversorgung.
Unterschiedliche Etappen der Sanierung
Neben der Schornsteinkürzung selbst und der Instandsetzung der verbleibenden Bausubstanz sind am Heizkraftwerk weitere Begleitmaßnahmen nötig. Auch sie dienen dazu, die Versorgungssicherheit mit Wärme durch das Heizkraftwerk aufrecht zu erhalten. So installieren die swt neben einem 23 Meter hohen Notschornstein auch eine mobile Heizzentrale, die zunächst den zeitweiligen Ausfall des Heizkraftwerks während der Baumaßnahmen auffangen soll. Die Anlieferung der mobilen Heizzentrale erfolgte bereits. Der Notschornstein wird ab dem 25. Juli aufgebaut, bevor ab der ersten Augustwoche das Gerüst rund um den Schornstein aufgestellt wird und der Rückbau startet. Bis Ende September wollen die swt die gesamte Maßnahme abgeschlossen haben.