In Tübingen gibt es viele Schwimmbegeisterte, dazu Schulen, Vereine, Schwimmschulen und Wassersportgruppen, die alle drei Tübinger Bäder normalerweise voll auslasten. Die massiven Einschränkungen während der Corona-Pandemie – vor allem die strenge Begrenzung der Badegastzahlen – stellen die Stadtwerke vor organisatorische, personelle und planerische Herausforderungen. Die Freibadsaison läuft bislang unter den besonderen Rahmenbedingungen gut. Das Betriebskonzept der swt, inklusive Online-Buchungssystem, funktioniert. Wenn die Freibadsaison endet, entsteht eine neue Situation.
„Leitgedanke aller unserer Überlegungen ist das Ziel, möglichst vielen Menschen in Tübingen das Schwimmen zu ermöglichen – wenn auch zeitlich und räumlich eingeschränkt und natürlich nicht in den gewohnten Ausmaßen wie vor der Pandemie“, sagt Ortwin Wiebecke, Geschäftsführer der Stadtwerke Tübingen. „Die Regeln der Corona-Verordnung verlangen uns als Bäderbetreiber und auch den Badegästen einiges ab. Das ist uns bewusst. Wir werden nicht alle Wünsche vollumfänglich erfüllen können. Über allem steht der Anspruch, unseren Badegästen den bestmöglichen Hygieneschutz zu bieten. Wir haben deshalb Konzepte und eine Öffnungssystematik erarbeitet, die Möglichkeiten bietet, aber auch klare Grenzen beinhaltet.“
Fahrplan zur Hallenbad-Öffnung beginnt im Hallenbad Nord
Ab dem 31. August können Sondergruppen, wie Vereine oder Schwimmschulen, ihre Einheiten wieder im Hallenbad Nord durchführen. Ab der zweiten Schulwoche können die Schulen das Bad für ihren Schwimmunterricht wieder nutzen. Ab dem 5. Oktober planen die swt die Öffnung für die Öffentlichkeit in definierten Zeitfenstern. Badegäste können ihre Tickets – wie schon beim Freibad – über das Online-Buchungssystem kaufen. Die Sauna im Hallenbad Nord bleibt weiterhin geschlossen.
Wechselwirkung bei Freibad und Uhlandbad
Die Umsetzung der geforderten Corona-Maßnahmen erzeugt erhebliche Mehraufwände beim Personal. Ein gleichzeitiger Betrieb aller drei Tübinger Bäder ist deshalb nicht möglich. Um das Uhlandbad als zweites Hallenbad zu öffnen, müsste das Freibad geschlossen werden. Das ist für die Stadtwerke keine Option. Denn im Freibad lassen sich unter freiem Himmel und auf dem großen Areal die Hygiene- und Infektionsschutzmaßnahmen am besten umsetzen. Ein weiterer Aspekt: während im Freibad sich gleichzeitig bis zu 250 Badegäste in den Becken aufhalten dürfen, sind es im Uhlandbad gerade einmal 16 – bedingt durch die engen Platzverhältnisse der nicht der Standardgröße entsprechenden Bahnen.
„Weil wir aus personellen Gründen eine Öffnung des Uhlandbads gegen eine Schließung des Freibads abwägen müssen, war für uns die Entscheidung für das Freibad eindeutig“, sagt Frank Raible, Fachbereichsleiter Bäder. „Deshalb soll das Freibad so lange wie es Witterung und Außentemperaturen zulassen, geöffnet bleiben. Genauso lange bleibt das Uhlandbad geschlossen. Wie schon in den vergangenen beiden Jahren, als das Freibad bis Ende Oktober geöffnet blieb, hoffen wir auf einen schönen und warmen Spätherbst. Das würde unserem Ziel, möglichst lange möglichst vielen Menschen das Schwimmen zu ermöglichen, entgegenkommen.“