Über 400 Straßenlampen betreiben die swt im Auftrag der Universitätsstadt Tübingen im Areal westlich der Rappstraße zwischen Schwärzlocher Straße und Herrenberger Straße. Aktuell hat der Leuchtenbestand in diesem Gebiet einen Strombedarf von insgesamt rund 155.000 Kilowattstunden pro Jahr. Bis Ende 2023 sollen die konventionellen Lampen in der Weststadt durch „Licht nach Bedarf“ ersetzt werden. Energiesparende LED-Lampen mit Bewegungssensor und Lichtaustritt nach unten verbessern die CO2-Bilanz und reduzieren die Auswirkungen der Lichtverschmutzung. Sobald das Material vollständig verfügbar ist, wird ein Teilgebiet rund um die Aischbachstraße umgerüstet.
Das Grundprinzip des Konzepts „Licht nach Bedarf“ ist ebenso einfach wie innovativ: Im Ruhezustand leuchten die Straßenlampen auf einem niedrigen Energielevel von rund zehn Prozent der maximalen Leuchtkraft. Reagiert der in der Lampe verbaute Infrarotsensor auf Bewegungen in einer Entfernung von fünf bis zehn Metern, erhöhen die Lampe und die mit ihr vernetzten Nachbarlampen ihre Leuchtkraft sukzessive. Wie hell diese werden, hängt vom jeweiligen Standort ab. Es entsteht ein Lichtteppich, der die wahrgenommene Bewegung begleitet. Nach einigen Sekunden kehren die Lampen wieder auf ihr Ausgangslevel zurück.
An jeder „Licht nach Bedarf“-Straßenlampe geht die benötigte Leistung durchschnittlich von 80 auf acht Watt zurück. Damit liegt das Einsparpotential gegenüber konventionellen Leuchten bei knapp 90 Prozent. Pro Lampe ergibt sich daraus eine Einsparung von rund 200 bis 240 Kilowattstunden pro Jahr – macht 1.700 Tonnen CO2-Einsparung in 20 Betriebsjahren.
Sukzessive Erweiterung von „Licht nach Bedarf“ bis Ende 2030
Insgesamt kümmern sich die swt um rund 10.300 Straßenlampen für die Beleuchtung von Straßen, Wegen und öffentlichen Plätzen in Tübingen. Bis Ende des Jahres 2030 sollen sämtliche Leuchten auf LED umgerüstet und größtenteils mit „Licht nach Bedarf“ betrieben werden. Der Strombedarf der Straßenbeleuchtung in Tübingen soll damit von rund drei Millionen (Stand 2020 vor Beginn der ersten Umrüstung) auf unter eine Million Kilowattstunden pro Jahr reduziert werden. Mit den Gebieten in Kreßbach, Alter Botanischer Garten, Ölmühle und Hirschau sind aktuell rund fünf Prozent der Straßenbeleuchtung in Tübingen mit „Licht nach Bedarf“ ausgestattet.