Klageverfahren eingestellt: Für den Windpark Junge Donau stehen jetzt alle Zeichen auf grün

KommunalPartner und JUWI errichten fünf Windenergieanlagen | Die Historie eines über zwei Jahre dauernden Widerspruch- und Klageverfahrens gegen den geplanten Windpark „Junge Donau“ fand nun ein abruptes Ende: Ein Tag vor dem Verhandlungstermin beim Verwaltungsgerichtshof Mannheim wurde das Verfahren eingestellt, nachdem beide Klagen des noch offenen Verfahrens zurückgezogen wurden. Im Ergebnis heißt das: Der Windpark kann weiter gebaut werden und könnte schon 2023 mit seiner Eröffnung einen wertvollen Beitrag zur Energie-wende und zur Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen leisten – ein echter Erfolg für die Windkraft in Baden-Württemberg.

Mit dem Windpark "Amtenhauser Berg" haben die KommunalPartner gemeinsam mit JUWI bereits 2018 einen Windpark in der Region Tuttlingen/Immendingen errichtet. (Foto: KommunalPartner/Marquardt)

„Das sind gute Nachrichten für die Windkraft in Baden-Württemberg“, sagt Ortwin Wiebecke, Geschäftsführer der Stadtwerke Tübingen und der KommunalPartner. „Viel zu viel Zeit verlieren Windkraftprojekte zusätzlich zu den langwierigen Genehmigungsverfahren durch Klagen gegen die Projekte. In der durch den Angriffskrieg Russlands nochmals drastisch verschärften Energieversorgungslage kann sich Deutschland nicht leisten, Windkraftprojekte erst nach jahrelangen Verfahren umzusetzen. Jetzt ist die Zeit, Geschwindigkeit aufzunehmen und der Windpark „Junge Donau“ ist dafür ein erster wichtiger Schritt, den wir gemeinsam mit unseren Projektpartnern angehen“.

Mit Blick auf den weiteren Ausbau der Windenergie in Süd- und Südwestdeutschland ergänzt Christian Arnold, verantwortlicher Geschäftsführer für das operative Deutschlandgeschäft der JUWI-Gruppe: „Das Projekt zeigt eindrucksvoll, wie langwierig die Entwicklung von Windparks in Deutschland mittlerweile geworden ist. Das muss künftig deutlich schneller gehen. Denn nur so schaffen wir es zeitnah möglichst viel kostengünstige erneuerbare Erzeugungskapazitäten ans Netz zu bringen, die uns unabhängiger machen von fossilen Energieimporten.“

Regenerativer Windstrom für 16.000 Haushalte

Die fünf geplanten Windkraftanlagen liefern regenerativen Ökostrom für rund 16.000 Haushalte pro Jahr (bei einem durchschnittlichen Jahresstromverbrauch von 3.100 kWh). Die Einspeisung soll im Umspannwerk Tuttlingen erfolgen.

Erster Windpark der KommunalPartner seit 2018

Der Windpark wird von der KommunalPartner Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG in Zusammenarbeit mit der JUWI GmbH als Generalübernehmer und Projektentwickler realisiert. Die Bauarbeiten für fünf Windkraftanlagen auf Anhöhen der Gemeinden Immendingen, Geisingen, Bad Dürrheim und der Stadt Tuttlingen laufen bereits. Fundamente und Kranstellflächen sind fertiggestellt, über den Winter ruht jedoch die Baustelle, bevor die Arbeiten Anfang April 2023 fortgesetzt werden sollen. Ein Eilantrag auf Baustopp wurde vom Verwaltungsgerichtshof Mannheim im Juli 2022 bereits abgelehnt.

Die Projektentwickler rechnen mit einer Eröffnung im Laufe des Sommers 2023. Damit wäre der Windpark der erste größere Windpark in Baden-Württemberg seit einiger Zeit und der erste Windpark der KommunalPartner seit 2018 – damals ging der Windpark „Amtenhauser Berg“ in derselben Region in Betrieb. Die KommunalPartner sind ein Verbund aus sechs Baden-Württembergischen Stadtwerken (Bietigheim-Bissingen, Filstal, Mühlacker, Schwäbisch Hall, Tübingen, Überlingen) und setzten in den vergangenen sieben Jahren gemeinsam einige größere Windparkprojekte in Baden-Württemberg um (u.a. den Windpark „Oberkochen“ im Landkreis Aalen und den Windpark „Amtenhauser Berg“ im Landkreis Tuttlingen).

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Über die KommunalPartner:

Mit ihrer Gründung am 28. Februar 2005 traten die "KommunalPartner" erstmals öffentlich in Erscheinung. Gründer sind sechs kommunale Energieversorger aus Baden-Württemberg: Die Energieversorgung Filstal, die Stadtwerke Am See, Bietigheim-Bissingen, Mühlacker, Schwäbisch Hall und Tübingen. Im Rahmen von Minderheitsbeteiligungen bieten die KommunalPartner kleinen und mittelgroßen Versorgungsunternehmen Kapital und garantieren ihnen trotzdem ihre Eigenständigkeit. Der besondere Fokus liegt auf der gemeinsamen Gestaltung der Energiewende, insbesondere auf der Realisierung von Windkraftprojekten in Baden-Württemberg.

Zur JUWI Gruppe

Die JUWI-Gruppe zählt seit mehr als 25 Jahren zu den führenden Spezialisten für erneuerbare Energien und bietet die komplette Projektentwicklung sowie weitere Dienstleistungen rund um Planung, Bau und Betriebsführung erneuerbarer Energieanlagen an. Zu den Geschäftsfeldern zählen vor allem Projekte mit Wind- und Solarenergie sowie Hybridsysteme mit Speichern für industrielle Anwendungen.

Das Unternehmen gehört zur Mannheimer MVV Energie AG, einem der größten kommunalen Energieversorgern Deutschlands. JUWI hat seinen Hauptsitz in Wörrstadt bei Mainz und Niederlassungen in Hannover, Brandis (Sachsen), Stuttgart, Bochum und in Franken. Im Sommer 2022 wurde die Windwärts Energie GmbH auf die JUWI AG verschmolzen, die anschließend die Rechtsform in die JUWI GmbH wechselte. JUWI wurde 1996 in Rheinland-Pfalz, Windwärts 1994 in Niedersachsen gegründet.

Weltweit beschäftigt JUWI mehr als 1.100 Mitarbeiter und ist auf allen Kontinenten mit Projekten präsent. Niederlassungen gibt es außerhalb Deutschlands in Italien, Griechenland, Südafrika, in den USA, Japan, Australien, Indien sowie auf den Philippinnen, in Thailand, Vietnam und Singapur.

Bislang hat JUWI im Windbereich weltweit mehr als 1.200 Windenergie-Anlagen mit einer Leistung von mehr als 2.800 Megawatt an rund 200 Standorten realisiert; im Solarsegment sind es rund 1.850 PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von rund 3.250 Megawatt. Die Betriebsführung von JUWI betreut Windenergie- und Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von mehr als 4.100 Megawatt. Für die Realisierung der Energieprojekte hat JUWI insgesamt ein Investitionsvolumen von mehr als zehn Milliarden Euro initiiert.

 

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