Auf Empfehlung der Statiker hatten die swt im November 2020 kurzfristig Stützkonstruktionen in einigen besonders betroffenen Arealen installiert. Dort wurden Korrosion verursachende Chloride (Tausalze) mit Hilfe von Spezialverfahren in mehreren Parkhausebenen in nicht unerheblichem Ausmaß bis in die tieferen Betonschichten nachgewiesen.
Weil die einzelnen Parkhausebenen unterschiedlich stark betroffen sind, haben der Aufsichtsrat der Stadtwerke Tübingen grünes Licht für eine Sanierung in Etappen gegeben, die nun innerhalb der nächsten Wochen beginnt. In jeder der Bauphasen gibt es unterschiedlich starke Einschränkungen mit Teil- sowie Vollsperrungen im Parkhaus. Ein zusätzlicher Faktor während der gesamten Bauzeit ist die Witterung: Anders als im eher geschlossenen Parkhaus Altstadt-Mitte, nimmt sie im offenen Parkhaus Altstadt-König deutlich mehr Einfluss. Hitze, Frost, Feuchtigkeit – sollten extreme Bedingungen auftreten, hat dies unter Umständen Konsequenzen für bestimmte Bauarbeiten, im schlechtesten Fall mit Verzögerungen im Bauablauf.
Teil- und Vollsperrungen wechseln sich ab
In der ersten Sanierungsphase bis Anfang Januar 2023 sind lediglich Teilsperrungen einzelner Ebenen und Parkbereiche notwendig. Rund 220 Parkplätze (der insgesamt 440 Parkplätze) bleiben dadurch nutzbar. Mit einer rund elfmonatigen Vollsperrung des gesamten Parkhauses planen die swt erst im zweiten Bauabschnitt ab Anfang Januar 2023 bis November 2023. Danach reichen in der dritten Bauphase von Dezember 2023 bis Juli 2024 wieder Teilsperrungen – rund 350 Stellplätze stehen weiter zur Verfügung.
„Die Sanierung des Altstadt-König war jetzt an der Zeit“, sagt swt-Geschäftsführer Ortwin Wiebecke. „Die Gesamtbauzeit ist zwar mindestens ein Jahr länger, als wenn wir das Parkhaus durchgängig voll gesperrt und die Bauarbeiten auf allen Ebenen gleichzeitig durchgeführt hätten. Aber uns und unserem Entscheidungsgremium war es wichtig, dass die Phase der Vollsperrung möglichst kurz ist. Wenn unsere Planungen aufgehen, dürfte das Parkhaus somit auch während des für den Handel wichtigen Weihnachtsgeschäfts 2022 und 2023 zu großen Teilen nutzbar sein.“
Mehrere aufwändige Sanierungsschritte nötig
Die Generalsanierung hat einen großen Umfang: Die Bodenplatten werden ausgebaut und neu betoniert. Dabei setzen die swt auf eine verbesserte langfristige Haltbarkeit und lassen unter anderem einen sogenannten ‚Kathodischen Korrosionsschutz (KKS)‘ einbauen. Die geschädigten Wand- und Stützensockel werden in allen Ebenen mit neuem Beton instandgesetzt. Auch die geschädigten Bereiche und Hohllagen in den Deckenflächen werden repariert. Darüber hinaus lassen die Stadtwerke das Entwässerungssystem und die Elektroinfrastruktur erneuern.
Deutliche Erweiterung der E-Ladeparkplätze
Die zunehmende Elektromobilität im Blick, erweitern die Stadtwerke Tübingen die E-Ladezone im Zuge der Sanierung deutlich. Insgesamt 34 neue Ladepunkte erweitern die bisherigen zwei auf dann 36 E-Lade-Parkplätze allein im Parkhaus Altstadt-König. Für eine nochmalige umfangreiche Erweiterung an E-Lade-Parkplätzen schaffen die swt vorausschauend die leitungstechnischen Voraussetzungen.