„Bei uns mehren sich Hilfegesuche von Familien und Einzelpersonen, die von Armut betroffen oder akut armutsgefährdet sind und nicht mehr mit ihren finanziellen Mitteln zurechtkommen“, sagt Elisabeth Stauber, Leiterin des städtischen Fachbereichs Soziales. Die Stadtverwaltung und die Stadtwerke Tübingen haben deshalb einen Härtefallfonds auf die Beine gestellt für Menschen in Tübingen, die ihre Energiekosten – vor allem Nachzahlungen für Heizung und Strom – nicht mehr bezahlen können.
Je nach Höhe der Energiekosten und abhängig von den persönlichen Voraussetzungen gibt es ab sofort einen einmaligen Zuschuss von bis zu 600 Euro für Alleinstehende und bis zu 1.000 Euro für Mehrpersonenhaushalte. Dabei spielt es keine Rolle, wer der Energieversorger ist. Die Hilfe kann man bei vielen Stellen beantragen, die Sozialberatung anbieten. Das Verfahren ist einfach und schnell: Wenn das Einkommen unter bestimmten Grenzen liegt, kein nennenswertes Vermögen da ist und keine anderen staatlichen Leistungen möglich sind, greift der Härtefallfonds.
„Der Härtefallfonds bietet unkomplizierte Hilfe, die vielen Tübinger Familien und Alleinstehenden zugutekommen wird. Unser Dank gilt der großzügigen Spende der Stadtwerke und den Beratungsstellen, die Hilfesuchende beraten und die Anträge prüfen“, sagt Oberbürgermeister Boris Palmer. Das sind unter anderem folgende Stellen: Sozialberatung beim Diakonischen Werk und der Caritas, Stadtteilbüros Waldhäuser-Ost und Weststadt, Stadtteiltreffs Brückenhaus und NaSe, Beratungsstelle für ältere Menschen, Tübinger Arbeitslosentreff, Aidshilfe, Asylzentrum, Fachabteilung Hilfen für Geflüchtete und Verband alleinerziehender Mütter und Väter.
„Die enormen Preissteigerungen bei den Energiekosten sind für viele Menschen und Familien eine finanzielle Herausforderung. Das ist den Stadtwerken Tübingen bewusst“, sagt swt-Geschäftsführer Ortwin Wiebecke. „Wir unterstützen den Härtefallfonds, damit Energiekunden, bei denen echte Härtefälle und finanzielle Notlagen entstehen, Unterstützung erhalten, um diese herausfordernden Zeiten zu überbrücken.“ Das Tübinger Hilfswerk – ein von der städtischen Fachabteilung Soziale Hilfen verwalteter Spendenfonds – zahlt die Mittel aus. Bis zu 250.000 Euro stehen zur Verfügung.