Bis zu neun neue Windkraftanlagen könnten ab 2027 im Landkreis Tübingen entstehen. Noch stehen wichtige Voruntersuchungen aus, nach denen sich auch die endgültigen Dimensionen des neuen Windparks ausrichten. Mit der Beteiligung von vier Bürgerenergie-Genossenschaften ist es allerdings in jedem Fall ein Projekt mit starker kommunal-regionaler Einbindung von Bürgerinnen und Bürgern für die Energiewende.
»Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Tübingen und ENERGIEkooperativ bei diesem wichtigen Projekt für Starzach und die gesamte Region. Es muss weiter und schneller in alternative Energien investiert werden. Mehr Strom aus Windenergie zu erzeugen hat für eine zukunftsfähige Energieversorgung und dem Erreichen der Klimaziele des Landes Baden-Württemberg auch eine wichtige Bedeutung.«
Thomas Noé, Bürgermeister von Starzach
»Seit 2009 spüren wir eine anwachsende Bereitschaft der Bürgerinnen und Bürger der Region sich hier bei uns klimaschutzwirksam engagieren zu wollen. Wir sind daher froh, dass sich jetzt für die ENERGIEkooperativ - das sind 4 Bürgerenergiegenossenschaften und die Stadtwerke Tübingen - eine reale Chance bietet den Klimaschutz durch den Windpark Starzach zu stärken und so Verantwortung für die kommenden Generationen zu übernehmen.«
Klaus J. Lehmann, Winfried Santura, eER erneuerbare Energien Rottenburg eG
Standort- und Projektbeschreibung
Standort
Starzach, Gemarkung Felldorf und Bierlingen, Landkreis Tübingen
Plangebiet
Vorranggebiet Regionalverband Neckar-Alb: 363 ha
swt-Projektgebiet: 150 ha
Anteil Gemeindefläche
bei 7 WEA: ca. 0,13% (Gemeindefläche: 2.782 ha)
Höhe
490–550 m ü.N.N.
Flächeneigentum
privat und kommunal
Jahresertrag
bei 9 WEA: ca. 77-84 GWh / Jahr
WEA-Typ
z. B. Vestas V172, je 7,2 MW Nennleistung (Planungsgrundlage) mit bis zu 175 m Nabenhöhe (261 m Gesamthöhe)
- Die Vestas V172-7.2 MW ist die erste 7 MW-Anlage für Windparks an Land.
- Ausgelegt für schwache bis mittlere Windgeschwindigkeiten
- Betriebszeit: mindestens 20 Jahre
- CO2-Emission: 5,6-7,6 g/kWh (inkl. Herstellung, Aufbau und Betrieb – Vergleich Steinkohlekraftwerk: 1.086 g/kWh)
- Energieneutral nach 6-7 Monaten (d.h. die Energie, die zur Herstellung benötigt wurde, ist wieder im Betrieb hergestellt worden.)
- Energieertrag: 34-42-fach (So viel mal produziert die WEA ihre zur Eigen-Produktion benötigte Energie selbst wieder.)
- Recyclingquote: 86-89% (Rotorblätter sind kein Sondermüll.)
Vorteile für die Gemeinde Starzach
- Finanzielle Beteiligung durch Pacht-Entgelte
- Finanzielle Beteiligung nach EEG an den Stromerträgen in Höhe von 0,2 ct/kWh, ca. 20.000 € pro WEA und Jahr
- Gewerbesteuereinnahmen, da keine Sonderabschreibungen durch die Stadtwerke Tübingen
- Direkte Beteiligungsmöglichkeit Starzacher Einwohnerinnen und Einwohnern über die die vier kooperierenden Energiegenossenschaften. Weitere Informationen folgen bei konkreterer Projektentwicklung.
- Starzacher Windstrom: Jede Anlage produziert jährlich ca. 10 Mio. kWh Ökostrom = Strombedarf von ca. 2.500 Familien
- Lokale Wertschöpfung
- Gemeinsame Planung von Ausgleichsmaßnahmen, um das regionale Ökosystem gezielt aufzuwerten
- Beitrag zum Klimaschutz und zur Unabhängigkeit von Energieimporten
- Vorzeigekommune im Landkreis und der gesamten Region mit leistungsstärkstem Windpark
- Stadtwerke Tübingen als regionaler Partner mit 100% kommunalen Wurzeln
Bürgerbeteiligung und Bürgerinformation
Die Bürgerschaft wurde im Rahmen von öffentlichen Veranstaltungen miteinbezogen:
- 10.05.2022 – 04.04.2023 – Öffentliche Veranstaltungsreihe "Perspektive Erneuerbare Energien" des Regionalverbands Neckar-Alb
- 29.04.2023 – Begehung mit Live-Visualisierungen
- 21.10.2023 – Exkursion zu den Windparks Junge Donau und Amtenhauser Berg
- 06.11.2023 – Informationsveranstaltung in Wachendorf
- 23.07.2024 – Sachstandsbericht Gemeinderat Starzach
Wie ist der zeitliche Ablauf geplant?
Herbst 2022
Abschluss des Gestattungsvertrags mit der Gemeinde Starzach
Herbst 2023
Windpark-Besichtigung am 21. Oktober 2023 sowie öffentliche Informationsveranstaltung im November in Kooperation mit dem Forum Energiedialog und der Gemeinde.
Frühjahr bis Herbst 2023
Vogel- und Fledermausuntersuchungen
Februar 2024 bis Februar 2025
ausführliche Windmessungen
Sommer/Herbst 2024
Vorantragskonferenz – Start des Genehmigungsverfahrens
Winter bis Sommer 2025
koordinatengenaue Festlegung der WEA-Standorte, Erstellung aller Gutachten und Planungen für das Genehmigungsverfahren
Sommer 2025
Einreichung des Genehmigungsantrags für den Windpark nach BImSchG
Herbst 2026
Erhalt der Genehmigung nach BImSchG für Bau und Betrieb des Windparks
Winter 2026/2027
Voraussichtliche Teilnahme an der Ausschreibung der Bundesnetzagentur nach EEG
2027/2028
Bau von Zuwegungen, Kabeltrassen und Windenergieanlagen
Sommer 2028
Inbetriebnahme des Windparks
Virtuellen Windradbesteigung im 360°-Video
360°-Video einer Windkraftanlage
Sie haben Fragen zum Windpark Starzach?
Stadtwerke Tübingen in Kooperation mit