Seit August 2024 erzeugen die 10.273 PV-Module im Solarpark Barbing eine Ökostrommenge von 6.740 Megawattstunden (MWh) pro Jahr. Das reicht, um rund 1.500 Vier-Personen-Haushalte mit Strom zu versorgen. Dabei kommt der neue Solarpark von Anfang an ohne EEG-Förderung aus: Der produzierte Strom wird per Direktvertrag (Power Purchase Agreement) einem kommunalen Energieversorgungsunternehmen geliefert.
Die rund sechs Hektar große Anlage befindet sich nördlich der Bundesautobahn A3. Ein aufwändiges Blendschutzsystem verhindert eine Gefährdung des Verkehrs. Reflektierendes Sonnenlicht wird von bis zu 3,8 Meter hohen Wellblechen abgeschirmt. Entlang der Umzäunung begrünen Wildgehölzhecken den Solarpark und fördern die Artenanreicherung. Zusätzlich planen die swt ein artenreiches Extensivgrünland sowie Saumstrukturen auf dem Solarpark-Gelände. Von der geplanten Schafbeweidung könnte auch die in Barbing heimische Schafstelze profitieren: Die Vogelart folgt den Weidetieren in der Hoffnung, von den Herden aufgescheuchte Insekten zu finden.
Neue Erneuerbaren Ausbauziele seit Sommer 2024
Mit der Übernahme eines weiteren Solarparks im bayerischen Alteglofsheim im November 2023 hatten die swt ihr Jahresziel auf dem Ausbaupfad der Erneuerbaren Energien für das Jahr 2024 bereits erreicht. Die Inbetriebnahme der Solarparks Traufwiesen und Barbing zeigt, dass der Ausbau bei der Photovoltaik kontinuierlich weitergeht. Die Stadtwerke Tübingen haben inzwischen ihre Zielsetzung aktualisiert. Schon Ende 2025 sollen 400 Gigawattstunden – dies entspricht dem aktuellen gesamten Strombedarf Tübingens – aus swt-Anlagen und regenerativ erzeugt aus Wind-, Sonnen- und Wasserkraft kommen. Doch auch die 100-Prozent-Marke ist für die swt nur ein Zwischenstopp: Mobilitäts- und Wärmewende dürften in den kommenden Jahren zu einem steigenden Strombedarf führen. Neue Zielgröße bis Ende 2028 sind darum 500 Gigawattstunden Ökostrom-Eigenproduktion – was gemessen am aktuellen Tübinger Gesamtstrombedarf 125 Prozent entspricht.