AKTUELL Windkraft ist die günstigste und flächeneffizienteste aller Energieformen und unverzichtbar für die Zukunft. Inzwischen sind die Verträge mit den Gemeinden geschlossen und die swt in die konkrete Planung eingestiegen. „Wir bereiten jetzt den Genehmigungsantrag für das Frühjahr 2024 vor“, sagt Klett. Die To-do-Liste ist schier endlos: An- gaben zu Bauplanung, Gutachten zu Baugrund und Boden, zu Schall und Schattenwurf, zur Sichtbarkeit und zu ökologischen Einflüssen. Das Bundes-Immissionsschutzgesetz und das Baugesetzbuch geben den rechtlichen Rahmen vor, auch Bau-, Straßen- sowie Naturschutzrecht sind relevant, Anfragen bei der Luftfahrtbehörde und Bundeswehr notwendig. Parallel laufen Vermes- sungen und Streckenstudien für Transporte und Erschließung. METERWEISE AKTEN FÜR EINEN ANTRAG „In jedem Windrad steckt wahnsin- nig viel Bürokratie“, sagt Julian Klett. Obwohl die Prozesse eigentlich ver- einfacht werden sollten – schließlich julian klett Abteilungsleiter Erneuerbare Energien hat der Bund vorgegeben, bis Ende 2032 1,8 Prozent der Landesfläche für Windenergie zu nutzen, – brin- gen die bisherigen Änderungen nicht wirklich was. Im Schnitt dau- ert es bis zur Inbetriebnahme einer Windkraftanlage 96 Monate oder acht Jahre, hat der Branchenverband BDEW kürzlich ermittelt. 2014 wa- ren es noch fünfeinhalb Jahre. Wie viele Meter Akten für den Wind- park Großholz zusammenkommen, ist noch nicht abzuschätzen. Bis zu 30 Aktenordner für einen Genehmi- gungsantrag sind keine Seltenheit. Und bis die bearbeitet sind, braucht es viel Zeit. Allein für die Vollständig- keitsprüfung können Monate verge- hen, auch Behörden leiden unter Personalmangel. „Unser digitaler Projektordner be- steht bereits aus 4.973 Dateien“, hat Klett ausgerechnet. 50 Prozent seiner Arbeitszeit steckt allein der Projektleiter Michael Krieger in den Windpark. Auch viele andere bei den swt sind involviert: Rechts- und Finanzabteilung, Control- ling, Vermessung. Mehre- re Führungskräfte und die Geschäftsleitung, dazu kommen externe Berater, Anwälte, Gutachterbü- ros, die betroffenen Ge- meinden, das Landrats- amt. „Wir sind laufend t d r a u q r a M n i t n e a V l : d l i B Die Dimensionen des Windparks stehen noch nicht fest. r e g ä J g r ö J : d l i B im Dialog mit allen Partnern, mit Kommunen, Bürgerschaft, Eigentü- mern“, so Klett. Er besucht Gemein- deratssitzungen, erstellt Präsenta- tionen, plant Infoveranstaltungen. Frühestens Ende 2024 ist mit der Genehmigung zu rechnen. Dann stehen die Ausschreibung der Bun- desnetzagentur für die Vergütung des Ökostroms an, der Bau von We- gen, Kabeltrassen und der Anlagen selbst. Vielleicht noch 2026 könnte der Windpark in Betrieb gehen. Raumnutzungsanalyse Untersuchungsraum 1.000 m-Radius WEA-Standorte Beobachtungspunkte 220304 [30] Datum [504] 220419 [38] 220428 [35] 220318 [65] 220404 [65] Einzelflugbeobachtungen „Man braucht einen langen Atem“, sagt Klett. „Aber das lohnt sich bei einem Projekt mit so starker kommu- naler Einbindung. Die Gemeinden profitieren finanziell, Energiegenos- senschaften können sich beteiligen. Das ist lokale Wertschöpfung und Klimaschutz zugleich.“ Fortpflanzungsstätten Milvus milvus - Rev. Milvus milvus - BP 220707 [14] 220715 [14] 220614 [30] 220627 [20] 220512 [56] 220524 [27] 220603 [32] 220726 [11] 220805 [14] 220826 [31] 220906 [18] 220916 [4] Auszug aus dem Artenschutzgutachten zum Windpark- Projekt: Das Bild aus der „Raumnutzungsanalyse“ zeigt die Horste und Flugbewegungen von Rotmilan, Schwarzmilan und Wespenbussard. im Auftrag von: Stadtwerke Tübingen bearbeitet: | AW | 11.01.2023 gezeichnet: | AW | 11.01.2023 geprüft: | AW | 11.01.2023 Raumnutzunganalyse Rotmilan Windpark Kusterdingen M E H R Z U M W I N D PA R K- P R O J E K T, S TA N D O R T B E S C H R E I B U N G U N D Z E I T P L A N U N T E R W W W. S W T U E . D E / W P - G R O S S H O L Z 9