MENSCHEN Desirée Salminkeit WIE KAMEN SIE ZU DEN SWT? Reiner Zufall! Ich hatte mich nach meinem Studium in ganz Deutschland beworben, und die Stelle einer Pro- jektleitung war sehr attraktiv. Jetzt entwickle und leite ich den Bau von Solaranlagen, was mir richtig Freude macht, denn von Sonnen- und Windenergie bin ich aus tiefstem Herzen überzeugt. Ich war positiv überrascht von den swt, die sich so für den Ausbau der Erneuerba- ren einsetzen, mit Tempo und großer Flexibilität. WAS IST FÜR DIESEN JOB WICHTIG? Als Projektentwicklerin muss man alles im Blick haben, sehr genau sein, an tausend Dinge gleichzeitig denken. Das ist anspruchsvoll. Aber Organisieren liegt mir. Sinn für wirtschaftliche Aspekte, aber auch Kenntnisse in Elektronik sind gefragt. Außerdem ist Verhandlungsge- schick wichtig. Wir kommunizieren viel – mit Planern, Bauämtern, Installateuren, Flächeneigentümern. Ich bin sehr glücklich in meinem Team. Ich kann mich auf die Erfahrung der anderen verlassen, vieles entscheiden wir gemeinsam, und meine Meinung spielt eine Rolle. AN WELCHEN ANLAGEN ARBEITEN SIE ZURZEIT? Am bislang größten Solarpark der swt in Starzach, den wir selbst entwickeln. Und hier in Tübingen bauen wir gerade die erste Freiflächenanlage der Stadt: beim Horn- bach in den Auffahrten zur B 27. Die Fläche war schon lange im Gespräch, das Genehmigungsverfahren kom- pliziert. Jetzt geht es mit voller Kraft voran. Bei der ak- tuellen Marktlage bin ich froh, dass wir uns das Material früh gesichert haben. Das Besondere ist, dass wir hier eine brachliegende Fläche nutzen. Entwickler denken oft in weit größeren Dimensionen und übersehen solche Möglichkeiten leicht. Ich freue mich schon darauf, beim Bau ganz nah dabei zu sein. Wir bekommen übrigens sehr positive Rückmeldungen auf unsere Standortsuche für künftige Solarparks in der Region. Die Menschen nehmen das Thema gut auf, und ich kann die swt als fairen Partner auch guten Gewissens empfehlen. WIE STEHT ES MIT DEM WIND? Rund um Berlin ist die Windkraft sehr viel präsenter und die Aufgeschlossenheit dafür größer. Hier im Süden ist noch Aufklärungsarbeit zu leisten. Zum Beispiel darüber, dass Naturschutz und Windkraft auch gemeinsam funk- tionieren. Mir würde es gefallen, wenn sich auch hier einmal mehr Windräder drehen würden. WIE KAMEN SIE DAZU, INGENIEURIN ZU WERDEN? Eine spontane Eingebung. Ich war drauf und dran, ei- nen ganz anderen Weg einzuschlagen, habe mich dann aber an der TU Berlin für „Technischen Umweltschutz“ eingeschrieben. Das ist es, was ich will! Frauen gibt es in diesem Bereich immer häufiger, doch in Meetings ist es schon vorgekommen, dass man mich für die Assistentin hielt. Als junge Projektleiterin muss man sich den Res- pekt erst verdienen. WAR DAS NICHT EIN KULTURSCHOCK, VON DER GROßSTADT HIERHER ZU KOMMEN? Schon. Aber wer in Berlin mit seiner großen Vielfalt aufwächst, lernt ja, offen zu sein. Ich genieße die kur- zen Wege und war überrascht, wie nett die Leute in den Behörden sind. Das Tempo ist gemächlicher. Und das Schwäbische eine echte Herausforderung! Die Ver- bundenheit mit der Region scheint mir außergewöhn- lich stark. Was mich echt erstaunt, ist die Vernarrtheit in Spätzle. Ich bin ja 2020 mitten im Lockdown herge- zogen und kannte niemanden. Meine Rettung war der Betriebssport, Volleyball und Bogenschießen, das ist mir wichtig als Ausgleich. Tübingen habe ich in der Corona- Zeit noch gar nicht so richtig kennenlernen können. Toll ist, dass man hier in wahnsinnig schöner Umgebung wandern kann, das genieße ich sehr. r e g ä J g r ö J : r e d l i B L U S T A U F M E H R ? D A S A U S F Ü H R L I C H E P O R T R ÄT G I B T E S I M B L O G : B L O G . S W T U E . D E 9