Clown Knopf alias Klaus Oehler beschreibt seine Tätigkeit so: MITWIRKER Für ein Kind und für seine Angehö- rigen kann ein Klinikaufenthalt sehr belastend sein. Herausgerissen aus der vertrauten Umgebung, Schmer- zen, Angst – mit all diesen Gefühlen umzugehen, ist schwer. Hier helfen die „Clowns im Dienst“. Sie brin- gen Leichtigkeit und Freude in den Krankenhaus-Alltag kranker Kinder und helfen so, Stress und Ängste abzubauen. 17 aktive Clowns gibt es in dem Tübinger Verein, alle sind speziell für diese Tätigkeit ausgebil- det. Sie spielen in den Kinderkliniken in Tübingen und Reutlingen, auch in Filderstadt oder in der Arche in Kusterdingen-Mähringen. Oliver Klopsch, Geschäftsführer des Vereins, erzählt, wie das abläuft: „Die Clowns arbeiten eng mit den Pflegenden zusammen. Vor jeder Clown-Visite gibt es eine Überga- be durch das Stationsteam, das uns über den Gesundheitszustand und die momentane Befindlichkeit der Kinder informiert.“ DIE POSITIVE KRAFT DES LACHENS Die Klinikclowns können sehr indi- viduell auf Stimmungen und Wün- sche eingehen. Sie spielen zu zweit, direkt am Bett des Kindes, zaubern, machen Späße. „Die Kinder genie- ßen das sehr“, sagt Klopsch. „Die Krankheit ist ja nicht alles. Ein Kind will auch Kind sein. Und der Clown wird dabei zum Verbündeten, der hilft, Ängste, Wünsche und Träu- me auszudrücken. Lachen befreit und gibt neuen Mut.“ Wie gut die Clownarbeit wirkt, merke er an den Rückmeldungen von Eltern und Pflegenden. An Briefen der Kinder. Oder wenn eine kleine Patientin ihr Plüschtier „Tschilli“ nennt – nach der Clownin, die sie so zum Lachen gebracht hat. „Die Fahrerin eines Krankentransportwagens hat mir erzählt, wie sie ein lebensbedroh- lich erkranktes und sehr verzweifel- tes Kind wieder einmal in die Klinik fahren musste. Als es erfuhr, dass das Ziel Tübingen sei, sagte es: Wie schön, da sind die Clowns! Solche Lichtblicke und etwas Trost zu be- scheren, motiviert uns“, so Oliver Klopsch. CLOWNS IN PFLEGEHEIMEN Poesie und Lachen können helfen, wenn es schwer wird, eine Situation zu ertragen. Das gilt für jedes Alter. Und so besuchen die Clowns im Dienst auch pflegebedürftige, ältere Menschen. Mit positiver Zuwendung, Musik, Liedern und gemeinsamem Lachen schaffen sie Nähe, wecken Erinnerungen und erreichen damit selbst demenzerkrankte Menschen. Auch hier ist die Vorbereitung durch die Pflegekräfte wichtig, um die jeweilige Biografie ins Spiel zu inte- grieren. KREATIV AUCH IM LOCKDOWN Die Corona-Zeit mit ihren Lock- downs hat die Clowns vor beson- dere Herausforderungen gestellt – doch sie haben sich etwas einfallen lassen: haben draußen gespielt, vor Fenster- und Balkon-Publikum. Den Kindern Briefe geschrieben mit klei- nen Überraschungen und Geschich- ten, auch in der jeweiligen Mutter- sprache. Einen liebevoll gestalteten „KritzelRätselMitmachblock“ ver- teilt. Durchhaltepäckchen für die Pflegenden gepackt. „Jetzt sind wir froh, dass die Clowns in fast allen Einrichtungen wieder Menschen be- suchen dürfen“, sagt Oliver Klopsch, „zwar mit Maske und Abstand – aber auch dafür haben sie inzwi- schen ein spezielles Repertoire.“ Die Arbeit der Clowns im Dienst fi- nanziert sich vollständig aus Spen- den. „Wir sind daher sehr dankbar für die großzügige Unterstützung der Stadtwerke“, so Klopsch. „Die Spende von 5.000 Euro setzen wir für die Clown-Besuche auf der on- kologischen Station der Tübinger Kinderklinik ein.“ CLOWNS IM DIENST e. V. Wer die Clowns im Dienst unterstützen möchte, spendet an: Kreissparkasse Tübingen, IBAN: DE43 6415 0020 0005 5600 88 15 . V . e t s n e D m i i s n w o C l : r e d l i B