DAS KUNDENMAGAZIN DER STADTWERKE TÜBINGEN Juli 2021 MIT COONO IN DEN SOMMER ROLLEN So geht urbane Mobilität TÜWÄRME | Projekte für ein besseres Klima FREIBAD | Bilder aus 70 Jahren INNOVATION | Die Schnellladestation für Züge A L E S S A N D R A V E I T, b e t re u t i m S a c h g e b i e t „ U r b a n e E n t w i c k l u n g “ S h a r i n g p ro j e k t e w i e C O O N O

INHALT IMPRESSUM TüWelt | Kundenmagazin der Stadtwerke Tübingen GmbH | Eisenhutstraße 6 | 72072 Tübingen tuewelt@swtue.de | www.swtue.de | VERANTWORTLICH: Johannes Fritsche | REDAKTION: Dr. Birgit Krämer MITARBEIT AN DIESER AUSGABE: Sabine Frank, Dr. Birgit Krämer, Veronika Renkenberger, Dr. Ulrich Schermaul LAYOUT: www.goetzinger­komplizen.de | TITELBILD: Jörg Jäger HERSTELLUNG: Vereinigte Druckereibetriebe Laupp & Göbel, Gomaringen | Gedruckt auf 100 % Recyclingpapier 20 12 10 8 6 18 4 KOMPAKT | Aktuelles rund um die swt 16 NACHHALTIG LEBEN | Mit Wirkung. 6 MOBILITÄT | Mit COONO in den Sommer rollen Nachhaltigkeit bei den Stadtwerken 18 SWT-UMWELTPREIS | Autowäsche mit Sonne 8 AKTUELL | Diese Fassade hat es in sich und Regen 10 FREIBAD | Mit Corona­Auflagen in die Jubiläumssaison 12 WÄRME | Aus der Erde, aus der Luft. Wärme für ein besseres Klima 14 INNOVATION | Die erste ihrer Art: Schnellladestation für Züge 20 GUTES AUS DER REGION | Vom Tübinger Weinberg direkt ins Glas: Ökologischer Weinbau Koch­Haderlein 22 TERMINE | Veranstaltungstipps für Tübingen 3

r e g ä J g r ö J : d l i B Abholstation TüBox vor der swt­Zentrale AUF DIE PLÄTZE, FERTIG, LOSSPAREN! KOMPAKT k c o t S e b o d A : d l i B ONLINE SHOPPEN – ABER LOKAL! Die Abholstation „TüBox“ spart Zeit und schont das Klima. Ein Prototyp steht vor der Stadtwerke­Zentrale in der Eisenhutstraße. Wer online bei Tübinger Händlern bestellt und als Lieferort die TüBox wählt, bekommt seine Einkäufe in eines der gekühlten Schließfächer geliefert. Bezahlt wird online, der Link zum Öffnen kommt per E­Mail. Probieren Sie es aus! Diese Händler sind schon dabei: Marktladen | Obstgut Bläsiberg | Wein Bauer | Silberburg (Schwäbischer Shop) | Olivle | Bärenapotheke | E­Bikes Dußlingen­Tübingen www.swtue.de/tuebox HIGHSPEED FÜR TÜBINGEN TÜNET SCHLIESST AN Die Stadtwerke Tübingen bauen ihr Glasfasernetz weiter aus. Noch bis Ende Juni laufen die Arbeiten im neuen Weilheimer Baugebiet „Im Schelmen“, wo schon für 50 Prozent der Gebäude ein Hausanschluss beauftragt wur­ de. Im „Unteren Wert“ beginnt der letzte Bauabschnitt, parallel laufen die Planungen für die Gewerbegebiete „Steinlachwasen“ und „Unter dem Holz“. Fragen zur Erschließung beantworten wir gern! Telefon 07071 157- 3443 oder tuenetfaser@swtue.de T U M : d l i B k c o t S e b o d A : d l i B PROFITIEREN SIE UND IHRE FAMILIE VON DER DIGITALEN SWT-VORTEILSKARTE, EXKLUSIV FÜR TÜSTROM- UND TÜGAS-KUNDEN! • Herunterladen der App „swt­Vorteilskarte“ • Registrieren in der App • Lossparen mit rund 3.000 attraktiven Angeboten in der Region, bundesweit und online ZUM BEISPIEL ... MUT – MUSEUM DER UNIVERSITÄT TÜBINGEN • Eintrittspreis in der jeweils günstigeren Preiskategorie: ermäßigt oder kostenfrei TEILAUTO NECKAR-ALB Wer sich neu anmeldet, • zahlt für die ersten 3 Monate keine Aufnahme­ und Grundgebühr und nur die halbe Kaution, • erhält 25 Euro Fahrtguthaben. A L LE A NG EBOTE U NTER : W W W. SW T- VO RTEI L SK A RTE . DE BLUEMOBILITY • 10 % Rabatt auf Segway­Touren, auf das Segway­Familienticket und E­Mobility­ Mietfahrzeuge y t i l i b o m E U L B : d l i B l b A - r a k c e N o t u A l i e t 5 5

t d r a u q r a M n i t n e a V l : r e d l i B Im April sind die COONO­Leihroller auf unsere Straßen zurückgekehrt – die zweite Saison für den Sharing­ dienst der Stadtwerke Tübingen. Zur Flotte gehören 40 Elektroroller von Kumpan und zehn E­Autos des Typs Renault ZOE, alle geladen mit Öko­ strom, für spontanes Mieten oder längere Ausflüge. Für das Flotten­ management ist teilAuto Neckar­Alb als Partner mit an Bord. Seit Februar 2021 betreut Alessandra Veit als Pro­ jektmanagerin für urbane Mobilität die Sharing­Produkte der swt. WIE WAR DER SAISONSTART DER COONO-ROLLER? Unsere Kundinnen und Kunden wa­ ren vom ersten Tag an voll dabei und haben für je 30 Freiminuten gehol­ fen, die Roller in der Stadt zu vertei­ len. Die Auslastung ist gut! Bis Ende 2020 hatten sich 2.431 Personen registriert, inzwischen sind es knapp 3.000. Rund 204.000 Kilometer wur­ den mit COONO­Fahrzeugen schon zurückgelegt. WAS IST 2021 NEU? Wir haben alle Roller mit zwei Ak­ kus ausgestattet, damit sie auch die Wochenenden gut durchhalten. Auch für Hygiene ist gesorgt: In den Helmfächern liegen Hygienehau­ ben und Desinfektionstücher für die Kontaktflächen. Wir empfehlen zu­ sätzlich Handschuhe. Bei jedem Ak­ kutausch werden die Roller gereinigt und desinfiziert. SIE HABEN EVENT- UND INTER- NATIONALES MANAGEMENT STUDIERT, IHREN MASTER BEI DER PORSCHE AG GEMACHT. WAS REIZT SIE AN DER ARBEIT FÜR DIE SWT? Der Kontrast! Für Porsche bin ich viel gereist, habe Events für Ma­ nager weltweit konzipiert, eini­ ge Zeit in Sydney und Edinburgh verbracht, viel erlebt. Das Thema Mobilität liegt mir. Der Sharing­ Gedanke ist grandios und hat vor allem in überschaubaren Städten großes Potenzial. Mir gefällt, dass die Stadtwerke jede Menge inno­ vative Projekte verfolgen. Statt ein kleines Rädchen in einem großen Konzern zu sein, kann ich hier Neu­ es entwickeln und sehe die Wirkung direkt vor mir. Das ist so schön kon­ kret und greifbar. ALS MITGLIED DER INLINE- ALPIN-NATIONALMANNSCHAFT* HABEN SIE EINE WM-BRONZE- MEDAILLE UND KEINE FURCHT VOR HIGHSPEED. WIE GEFÄLLT IHNEN DAS E-ROLLER-FAHRGEFÜHL? Da ich in Stuttgart lebe, nutze ich unsere COONOS nicht oft – aber ich mag es sehr, mit den E­Rollern durch die Stadt zu flitzen und dabei Tübin­ gen zu entdecken. Als Zweisitzer sind sie ja eher schwer, aber fahren sich trotzdem ausgezeichnet, man braucht da keine Scheu zu haben. WIE WAR IHR EINSTIEG BEI DEN SWT ZU CORONA-BEDINGUNGEN? Zum Glück konnte ich alles vor Ort und nicht nur virtuell kennenlernen. Im Team wechseln wir uns beim Homeoffice ab. Da wir oft Kontakt zu anderen Bereichen im Haus ha­ ben, treffe ich viele nette Leute, zurzeit immer nur mit Maske – da fällt dann das Wiedererkennen oft schwer. WAS KOMMT ALS NÄCHSTES? Wir planen Sharing­Angebote für Gewerbekunden, etwa ein Pilotpro­ jekt im Cyber Valley. Auch an einer App wird getüftelt, die alle Mobili­ täts­Optionen für Tübingen bündeln soll, ob teilAuto, Leihauto, Lasten­ rad oder TüBus. Das wäre eine tolle Sache! * Inlineskating auf asphaltierter Strecke mit starkem Gefälle MOBILITÄT COONO steht für CO ­freie Mobilität, für die swt­Leihfahrzeuge, die mit Ökostrom fahren. ² So funktioniert COONO: • COONO-App herunterladen • Registrieren und Führerschein validieren • Standort finden und reservieren • COONO mit der App starten bzw. öffnen Minutenpreise E-Roller: 1,90 Euro/Fahrt, inklusive 10 Minuten, ab der 11. Minute 19 Cent, Tageshöchstsatz: 24 Euro E-Autos: 1 Euro/Fahrt, 25 Cent/Minute, Tageshöchstsatz: 49 Euro, keine Kilometerbegrenzung Abstellen E-Roller: Überall innerhalb des Geschäftsgebiets E-Autos: Feste Stellplätze mit E-Ladestation Kontakt: coono@swtue.de oder Telefon: 07071 157-491 www.coono-sharing.de 7

AKTUELL Julian Klett, Sachgebietsleiter Erneuerbare Energien Die neue PV­Fassade erzeugt ein Drittel des von der Halle benötigten Stroms. Der lange Winter und Corona er­ schwerten die Montage zusätzlich: Da die Paul Horn­Arena das Tübin­ ger Impfzentrum beherbergt, gal­ ten strenge Zutrittsbeschränkungen und Hygieneauflagen. „Dann muss­ te auch noch der Bautrupp in Qua­ rantäne“, erzählt Klett. Immerhin erhöht die verbesserte Technologie nun die Leistung der Anlage um 50 Prozent auf 60 Kilowatt. Der Ertrag reicht aus, um ein Drittel des jährli­ chen Energieverbrauchs der Sport­ halle zu liefern. Die Sanierung wur­ de mit Ökostrom­Mitteln gefördert. VOLLE SONNENKRAFT FÜR TÜBINGENS KLIMAPLAN Allgemein geht es voran in Sachen Solarstrom. Noch nie wurden in Tübingen so viele Anlagen errichtet wie 2020. Und 2021 setzt sich der Trend fort. Auch bei den Privatkunden: „Im Schnitt geht jede Woche ein swt­Ener­ giedach als Pacht­ oder Kaufmodell ans Netz“, freut sich Julian Klett. „Wir beraten gerne, liefern schlüssel fertige Anlagen und sind immer auf der Suche nach nutz baren Dachflächen.“ Trotzdem ist man vom ehr geizigen Ziel der Universitätsstadt, 200 Megawatt (MWp) Sonnen­ kraft bis 2030 zu erreichen, noch sehr weit entfernt. Aktuell sind in Tübingen rund 19 MWp installiert. Große Schritte sind vor allem mit Freiflächensolarparks möglich. Drei neue in Bayern und Brandenburg gehen jetzt ans Netz und erhöhen die swt­eigene Ökostromerzeugung auf 260 Millionen Kilowattstunden. Im swt­Portfolio hat die Solarenergie inzwischen die Windkraft an Leistung überholt. Unser neuester: Der Solarpark Metzdorf II in Brandenburg umfasst 19.000 Solarmodule und erzeugt mit 7,8 MW Leis­ tung Strom für mehr als 2.000 Vierpersonenhaushalte. W W W. S W T U E . D E / E N E R G I E DAC H G A i w u j : d l i B 9 Fassadenanlagen sind bis heute die Ausnahme. Sie sind kompliziert zu errichten und entsprechend teuer. „Dach­ anlagen sind sehr viel günstiger zu haben“, so Klett. Doch da man an der Sporthallen­Front den Charakter und die Funktion der stromerzeugenden Fassade beibehalten wollte, kam eine konventionelle Fassade nicht infrage. Die Standsicherheit stellte die größte Herausforderung dar: „Wir haben lange nach einer Lösung gesucht, denn die vertikale Anbringung hat ihre Tücken. Zum Beispiel reagiert die Unterkonstruktion auf Temperaturschwan­ kungen, dehnt sich aus, da wirkt ein ganz anderer Druck auf die Elemente“, berichtet Klett, der seit Januar 2019 den Abstimmungsprozess begleitet und Gutachten von Sachverständigen eingeholt hat. GRÜN? BLAU? VIOLETT? EIN SCHILLERNDER HINGUCKER! Optisch spannend ist das Ergebnis jedenfalls. Gemein­ sam mit den Hallen­Architekten wurde die Farbe der neuen Module ausgewählt: changierend zwischen Hell­ und Dunkelgrün bis Blau­Violett und Schwarz, je nach Sonneneinstrahlung und Blickwinkel. Die Module der Firma Avancis sind vom selben Typ wie an der Westspit­ ze des Güterbahnhof­Areals, der 2020 eingeweihten zweiten Fassadenanlage der swt. Die nicht mehr nutz­ baren Altmodule wurden recycelt.

Mit Corona-Auflagen in die Jubiläumssaison PÜNKTLICH ZU DEN PFINGSTFERIEN DURFTE DAS TÜBINGER FREIBAD WIEDER ÖFFNEN. DIE STADTWERKE HABEN IHR HYGIENEKONZEPT ANGEPASST UND DAS BUCHUNGS- SYSTEM VEREINFACHT. UND AUCH WENN EINE FEIER LEIDER AUSFALLEN MUSS, GRATULIEREN WIR AN DIESER STELLE UNSEREM FREIBAD HERZLICH ZUM 70. GEBURTSTAG! Unübersehbar: In den 70er­ Jahren herrscht Bademützen­ pflicht. Das Kiosk­Gebäude kommt hinzu. 1977 v i h c r A t w s : r e d l i B 1978 1994/95 großer Freibad­ Umbau: Alle Schwimmbecken, Liege flächen sowie die gesamte Technik entstehen neu. 1978 werden Eingang und Sanitärbereich neu gestaltet. 1985 bekommt das Freibad mit der Großrutsche eine neue Attraktion. Anfangs werden sogar 10er­Tickets dafür ausgegeben. FREIBAD DAS IST NEU Je nach aktuell gültiger Öffnungsstufe gibt es eine Nachweispflicht (genesen – geimpft – getestet) für den Eintritt ins Freibad. Vor dem Freibad wurde eine eigene Teststation eingerichtet. Bequemer und schneller läuft das Buchen: Badegäste können nun ein Kundenkonto anlegen und brauchen ihre Daten nicht immer wieder neu einzugeben. Für Ticketbuchungen stehen drei Zeitfenster zur Verfügung: • 6 bis 13.30 Uhr (maximal 2.000 Gäste) • Desinfektionspause • 14 bis 20 Uhr (maximal 2.000 Gäste) • 18 bis 21 Uhr (maximal 300 Gäste) Unverändert ist die vereinfachte Preisstruktur: • Einzelkarte 3,50 Euro • Einzelkarte ermäßigt 2,50 Euro • Familienkarte 2,00 Euro pro Person Mit zwei geöffneten Bädern sollen möglichst viele Schwimmbegeisterte auf ihre Kosten kommen: Badevergnügen für alle gibt es im Freibad, das Hallenbad Nord ist hauptsächlich für Unterricht und Training reserviert. Öffnungszeiten unter www.swtue.de/baeder 2017/18 wächst das Freibad­ gelände auf 7 Hektar – mehr Platz für Fitness, Sport und Ruhezonen. t d r a u q r a M n i t n e l a V : d l i B 2017 1995 B U C H U N G , A K T U E L L E I N F O S U N D E I N E H I S TO R I S C H E B I L D E R G A L E R I E U N T E R W W W. S W T U E . D E / F R E I B A D 11

WÄRME DIE WÄRMEWENDE IST FÜR UNSERE ENERGIEWENDE ENTSCHEIDEND. DENN DAS HEIZEN VERURSACHT ETWA DIE HÄLFTE DER CO2-EMISSIONEN IN TÜBINGEN. DIE ZUKUNFTSVISION IST EINE WÄRMEVERSORGUNG, DIE OHNE FOSSILE BRENNSTOFFE AUSKOMMT. MIT MODERNSTER TECHNIK UND EINEM FOKUS AUF ERNEUERBAREN ENERGIEN SETZEN SICH DIE STADTWERKE FÜR DIE KLIMASCHUTZZIELE DER UNIVERSITÄTSSTADT TÜBINGEN EIN. HIER EINE AUSWAHL AKTUELLER WÄRME-PROJEKTE QUER DURCH DIE STADT: PFRONDORF: DAS „WEIHER“-ENERGIEKONZEPT Hier soll ein innovatives Nahwärme­ netz entstehen, das mit niedrigen Temperaturen und überwiegend mit erneuerbarer Energie betrieben wird. Technisches Herzstück ist eine effiziente Wärmepumpen­Anlage, die Erdreich und Luft als Energie­ quelle nutzt – über Erdsonden und Solarmodule auf dem Dach, die zu­ gleich den nötigen Strom erzeugen. Ergänzend produziert ein Block­ heizkraftwerk Strom und Wärme, die auch in einen Pufferspeicher geleitet werden kann. Eine Probe­ bohrung hat stattgefunden, um die geo thermischen Bedingungen genau zu untersuchen. LUSTNAU: FERNWÄRME FÜRS „QUECK-AREAL“ Für das neue Baugebiet auf dem ehemaligen Industriegelände zwischen Ammerbrücke und Gartenstraße verlängern die swt bis Juli 2021 die bestehende Fern­ wärmeleitung um rund 400 Meter. DETTENHAUSEN: NEUE ENERGIEZENTRALE Drei Partner bauen hier eine zukunftsfähige Energiezentrale auf: die Firmen Alfred Ritter, Ritter Energie­ und Umwelttechnik und die Stadtwerke Tübingen. Für die neue Heizzentrale erzeugen zwei Komponenten Wärme und Strom gleichzeitig: ein Blockheizkraftwerk mit Wärmepumpe, Pufferspeicher und Spitzenlastkessel und eine Solarthermieanlage – mit rund 2.300 Quadratmetern die größte Dachanlage Deutschlands. So stammen künftig 20 Prozent der hier produzierten Wärme aus Sonnenkraft. Im Herbst ist der An­ schluss geplant. Außerdem soll das Leitungsnetz weiter ausgebaut wer­ den: zunächst um rund 600 Meter bis ins Wohngebiet Sauwasen. t w s : r e d l i B Im Gewerbegebiet Kuchenäcker entsteht die neue Energiezentrale für Dettenhausen. TÜBINGENS WÄRME VERSORGUNG SOLL ÖKOLOGISCHER WERDEN. Mindestens 70 % erneuer- bare Energien CO²-Emissionen pro Jahr GWh 200 150 100 50 0 t 0 0 8 . 6 2 t 0 0 0 . 1 1 2020 2030 Abwärme aus Kesseln Kraft­Wärme­Kopplung Solarthermie, Großwärmepumpe, Holzfeuerung W W W. S W T U E . D E / WA E R M E 13

INNOVATION Spezialisten für Oberleitungsbau und Lade­Infrastruktur hat man sie gemeistert. Voltap lädt Batteriezüge mit einer Leistung bis zu 1,2 Megawatt auf. Eine erste Testreihe fand im Februar 2021 statt, begleitet vom TÜV Süd – und verlief erfolgreich. AUF DER RICHTIGEN SPUR Der nächste Schritt ist im Laufe des Sommers ein Praxis test auf einem Abstellgleis der Ammertalbahn in Ammerbuch­Pfäffingen – ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zur Serienreife. Sebastian Jäger ist sich sicher: „Ohne passende Infrastruktur bleiben Batteriezüge in der Nische. Mit Voltap eröffnen wir Bahnunternehmen neue Horizonte – und eine finanziell attraktive Lösung.“ So könnte die Innovation aus Tübingen und Bern ein Baustein für mehr strombetriebenen Schienenverkehr werden, für die Energiewende im privaten Bahnverkehr in Deutschland und Europa. r e g ä J g r ö J : d l i B swt-Projektleiter Sebastian Jäger d r a u q r a M n i t n e a V l : d l i B Wegbereiter der Energiewende sind die swt auch auf der Schiene, mit Bahnstrom und bald auch Ladestationen. W W W.VO LTA P. D E 15 Ohne Steckdose herrscht Stillstand. Elektromobilität, ob auf der Straße oder der Schiene, braucht eine verlässliche Lade­Infrastruktur. Nur so können E­Antriebe den fossi­ len in absehbarer Zeit den Rang ablaufen. Zusammen mit dem Schweizer Unternehmen Furrer+Frey wollen die Stadtwerke Tübingen eine Lücke im Schienennahverkehr schließen. Mit „Voltap“, der weltweit ersten Schnelllade­ station für Batteriezüge, könnte die Bahn bald umwelt­ freundlicher werden. ELEKTRISCH AUCH OHNE OBERLEITUNG „Nahverkehrszüge haben oft noch Dieseltriebwagen, die selbst dort mit Diesel fahren, wo es Oberleitungen gibt. Dabei ist ein Großteil der Strecken elektrifiziert“, erklärt Sebastian Jäger, Projektleiter vom swt­Bahnstrom­Team. „Die Teilstrecken ohne Oberleitung sind das Problem“ – in Deutschland nicht weniger als 40 Prozent des ge­ samten Schienennetzes. „Diese Lücken sollten dieselfrei überwunden werden.“ Die klimaschonende Lösung heißt: Batteriezüge oder BEMU (Battery Electric Multiple Unit). Ist eine Oberlei­ tung vorhanden, fährt die BEMU rein elektrisch. Wo nicht, sorgt die Batterie für zusätzliche Reichweite von bis zu 80 Kilometern. Ist der Akku leer, bevor der nächs­ te elektrifizierte Abschnitt erreicht wird, endet die Fahrt. Nun ist es vor allem im ländlichen Raum wirtschaftlich kaum machbar, selbst mit eingeplanten Lücken von 80 Kilometern, ausreichend zu elektrifizieren – es ist sehr teuer und wegen komplizierter Planfeststellungsverfah­ ren langwierig. Hier hilft die neu entwickelte Schnellla­ destation Voltap. „Mit ihr können die Züge während der üblichen Stand­ und Haltezeiten an Bahnhöfen aufgela­ den werden“, so Jäger. „Ein großes Plus für Reichweite und Einsatzmöglichkeiten.“ NEUE TECHNIK FÜR BATTERIEZÜGE Schon seit einigen Jahren sind die swt für die Bahn­ branche aktiv und liefern seit der Marktöffnung 2014 Strom an private Bahnunternehmen in ganz Deutsch­ land. „Wir konnten viel technisches Know­how aufbau­ en“, betont Jäger. Zwei Jahre Entwicklungsarbeit stecken in Voltap. Die Anforderungen waren hoch. Das schnelle Laden der extrem leistungsstarken Zugbatterien stellt besondere Ansprüche an das vorgelagerte Netz und an die Zugelektronik, schon weil beim Bahnstrom andere Frequenzen üblich sind als die gängigen 50 Hertz. „Die Netzverträglichkeit hinzubekommen, war eine Heraus­ forderung“, sagt Jäger. Zusammen mit dem Schweizer

WÄRME- UPCYCLING Aus Abwärme der Textilfirma Rösch wird seit 2020 Fern- wärme für umgerechnet mehr als 300 Reihenhäuser. 5.900 MWH INNOVATION UND UMWELT- SCHUTZ 189 MITARBEITER- FÜRSORGE UND PARTIZIPATION FACH VORTRÄGE UND SEMINARE IM RAHMEN DER SWT-AKADEMIE 2016-2020, davon mehr als die Hälfte gehalten von Beschäftigten der swt 39 AUSZUBILDENDE MIT ABSCHLUSS 2016-2020 NACHHALTIG LEBEN UMWELTPREIS SAUBER UND NACHHALTIG VERWALTEN Energiemanagement fürs Freibad senkt seit 2018 den Stromverbrauch um 40 Prozent. STROM 210.000 € PREISGELDER FÜR UMWELTPROJEKTE BEIM SWT-UMWELTPREIS 2014-2020 108 GEFÖRDERTE PROJEKTE 2014-2020 „MIT WIRKUNG. NACHHALTIGKEIT BEI DEN STADTWERKEN TÜBINGEN“ Heft 1: Daseinsvorsorge und Energiewende Heft 2: Innovation und Umweltschutz Heft 3: Mitarbeiterfürsorge und Partizipation O N L I N E D U R C H B L ÄT T E R N AU F W W W. S W T U E . D E / N AC H H A LT I G K E I T O D E R B E S T E L L E N S I E KO S T E N LO S D I E KO M P L E T T E R E I H E , U M W E LT F R E U N D L I C H G E D R U C K T AU F G R A S PA P I E R . E - M A I L A N : T U E W E LT @ S W T U E . D E 17 NACHHALTIGKEIT»... bedeutet, die Bedürfnisse der Gegenwart so zu befriedigen, dass die Möglichkeiten zu-künftiger Generationen nicht eingeschränkt werden. Dabei ist es wichtig, die drei Dimen-sionen der Nachhaltigkeit – wirtschaftlich effizient, sozial gerecht, ökologisch tragfähig – gleichberechtigt zu betrachten.« Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

UMWELTPREIS UMWELTPREIS Das Regenwasser von den Dächern wird gesammelt und gefiltert – um dann Waschwasser für Autos zu werden. Auf dem Dach der Waschparks wird Sonnenstrom gemacht. Der heutige Geschäftsführer Felix Schäffer war als Teenager mit dabei, als sein Vater den Waschpark aufbaute. n g i s e d l o o p d i : d l i B t d r a u q r a M n i t n e a V l : r e d l i B setzt auf Produkte aus dem Erms­ tal, die speziell für Regenwasser und größtenteils biologisch abbau­ bar sind. Sie sind auch gesünder, für Beschäftigte wie Kundschaft. Was Felix Schäffer bei all dem ge­ nauso wichtig ist: „Ein hochwerti­ ges Reinigungserlebnis – egal, ob in der Waschstraße oder in der SB­ Waschbox. Unsere Kunden kom­ men in erster Linie, weil ihr Fahr­ zeug hinterher wirklich sauber ist und sie gern kostenlos Staubsauger und Mattenreinigung nutzen.“ EINE IDEE IST EXPLODIERT Tatsächlich hat das Unternehmen sehr viele Stammkunden, die gern auch Aktionen nutzen: die Bo­ nuskarte, eine Gratiswäsche zum Geburtstag, und vor Weihnachten grillt der Seniorchef rote Wurst. Die beiden heutigen Chefs waren Teenager, als ihr Vater, Inhaber eines Malerbetriebs, den ersten Waschpark auf jener grünen Wie­ se im Tübinger Osten plante. Der Vater hatte gehört: In der Gegend fehlt ein Ort, wo Handwerker ihre Transporter reinigen können. Zu­ erst dachten die Schäffers nur an Waschboxen. „Dann ist die Idee ein bisschen explodiert“, erinnert sich Felix Schäffer. Die Waschstraße kam hinzu, eine Portalwaschanlage für Handwerker­Transporter und Wohnmobile, Boxen zum Staubsau­ gen, Bürster für Fußmatten. „Wir haben Hütchen ins Gras gestellt und getestet, ob die Wendekreise noch passen.“ FAMILIE WURDE ZU EXPERTEN Die Familie besuchte Fachmessen, besichtigte Anlagen, tüftelte, wur­ de zu Experten für Komponenten. „Ökologische Waschpark­Lösungen aus einer Hand gab und gibt es bis heute nicht“, sagt Felix Schäffer. „Mit unserem Konzept waren wir in dem Segment definitiv die Ersten.“ W W W.WA S C H PA R K B27. D E 19

Im Weinberg in Unterjesingen GUTES AUS DER REGION „Unterjesingen ist traditionell das Weindorf mit der größten Anbaufläche im Kreis Tübingen“, erzählt Sabine Koch. „Unsere fruchtbaren, tonigen Lehmböden und das Klima sind ideal.“ Als Sabine Koch 2002 hier­ her zog, brachte sie den Wunsch nach einem eigenen Weinberg mit. „Wein war schon vorher unser Hobby“, erzählt sie. Mit Ehemann Stefan Haderlein startete sie 2004 mit einem kleinen Hobbyweinberg. Haderlein ist Professor für Umweltmineralogie, Sabine Koch arbeitet als Studiengangsmanagerin. Beide sind Geoökologen und können Fachwissen in den An­ und Ausbau ihres Weins einbringen. Heute bewirtschaften sie zwei Hektar und produzieren im Jahr bis zu 7.000 Liter Weiß­, Rosé­ und Rotwein – elf verschiedene Weine, die ab Hof sowie in Weinhandlungen rund um Tübingen verkauft werden. Der Ökologische Weinbau Koch­Haderlein ist ein Fami­ lienbetrieb: Sabine Koch übernimmt Anbau und Pflege der Reben, organisiert die Weinlese, die Besenwirt­ schaft, Weinproben und den Verkauf. Stefan Haderlein ist als Kellermeister für den Ausbau der Weine zuständig. Sohn Lukas hat Jura studiert und arbeitet nebenberuflich mit im Verkauf und Marketing, repariert und bedient die Maschinen im Weinberg. Beim Besen und der Lese helfen auch die Geschwister Anna und Max. ÖKOSYSTEM BIOWEINBERG Sabine Koch und Stefan Haderlein gehören zu den Bio­ wein­Pionieren im Landkreis und haben seit 2005 einen zertifizierten ökologischen Betrieb. Beikräuter werden ohne Herbizide mit der Hacke entfernt. Gedüngt wird mit Mist, Kompost, Horn und Mulch. Die Zwischen räume der Reben begrünt die Winzerin mit blühenden Blumen und Leguminosen. „Gegen den Mehltau muss man im Weinbau etwas tun“, betont Koch. Dabei verwendet sie – möglichst gering dosiert – Mittel, die im Bioanbau er­ laubt sind. Zudem experimentiert sie mit Kreuzungen, die robuster gegen Mehltau sind, aber auch geschmack­ lich überzeugen müssen, wie Cabernet Blanc oder Regent. Auch traditioneller Riesling, Weißburgun­ der oder Kerner stehen in ihren Weingärten; manche Stefan Haderlein und Sabine Koch Rebstöcke sind bis zu 50 Jahre alt. Sabine Koch: „Für mich sind die Weinberge ein perfektes Ökosys­ tem, auch mit all den Tieren.“ VON DER REBE ZUM WEIN Ein Höhepunkt im Jahr ist die Weinlese; dann helfen Freunde, Bekannte und begeisterte Weinliebhaber. Die Trauben werden selektiv nach Reife oder Sorte geerntet und am selben Tag abgepresst oder gemaischt. Bei der Gärung arbeitet Stefan Haderlein mit Reinzucht­ und na­ türlichen Hefen. Die Weißweine und der Rosé reifen ein halbes Jahr; die Rotweine bleiben ein Jahr in den Holz­ fässern. Dabei produziert das Weingut fruchtige Orts­ weine und aufwendiger ausgebaute Premiumweine. Dass sich das Klima wandelt, spürt Sabine Koch: „Es wird wärmer, trockener, die Vegetationsperiode verlän­ gert, die Ernte verfrüht sich.“ Das verändere den Anbau: „Klimatisch war Tübingen früher eher eine Randlage im Weinbau, jetzt können wir mit klassischen Weingebie­ ten mithalten.“ VORTEILS-COUPON: 15 % RABATT FÜR SWT-KUNDEN! Auf Bioweine von Koch-Haderlein • Bei Online-Bestellung im Schwäbischen Shop www.schwaebischer-shop.de/swt-aktion.html mit Aktionscode: SWT-WEIN • Beim Einkauf im Silberburg-Laden am Tübinger Marktplatz mit diesem Coupon. Zusätzlich gibt’s im Laden eine Tasse Kaffee gratis (einmalig gültig bis 24. September 2021). 21

TERMINE SO ERREICHEN SIE UNS STADTWERKE TÜBINGEN Eisenhutstraße 6 | 72072 Tübingen BUSHALTESTELLE „Stadtwerke” | Linien 1, 4, 13 ÖFFNUNGSZEITEN: Montag – Freitag, 8 – 18 Uhr SERVICENUMMERN (Vorwahl 07071): 157 ­ 0 Zentrale 157 ­ 300 Kundenservice 157 ­ 455 Wärmeversorgung 157 ­ 157 TüBus 157 ­ 301 Bäder Parkhäuser 157 ­ 221 Straßenbeleuchtung 157 ­ 4750 Gasnotruf Störungsdienst 157 ­ 112 157 ­ 111 IM INTERNET www.swtue.de | info@swtue.de www.facebook.com/stadtwerketuebingen www.instagram.com/stadtwerketuebingen www.twitter.com/swtue blog.swtue.de t w s : d l i B Online-Kundencenter: www.swtue.de/kundencenter W i r b e r a t e n S i e g e r n e ! TüWelt online lesen: www.swtue.de/tuewelt TERM IN VO R SCH AU Mit dem „swt­KulturWerk“ beim Neckar­Stauwehr bieten die Stadtwerke Tübingen einen außergewöhnlichen Ort für Kunst und Kultur. VIELKLANG-FESTIVAL 2021 IM KULTURWERK Unter dem Motto „Bach'n'Breakfast“ lässt das vielklang­Festival an vier Sonntagen Musik von Johann Sebastian Bach erklingen. 15. August: Jermain Sprosse (Cembalo) – Französische Suiten 22. August: Johannes Berger (Cello) – Suiten für Cello solo 5. September: Gottfried von der Goltz (Violine) – Sonate Nr. 1 für Violine Solo 12. September: Flora Fabri (Cembalo) –Englische Suiten Das komplette Programm unter www.vielklang.org Tickets über die Webseite oder Reservix Die Renovierung läuft! Seit 2017 ist das swt­KulturWerk als Veranstal tungs­ ort mit Industrie­Ambiente beliebt. Seit Jahresbeginn arbeiten die Stadtwerke nun daran, die ehemalige Maschinenhalle weiter zu ertüchtigen, um komfor­ tablere Bedingungen zu schaffen: Sanitäre Anlagen und eine Künstlergarderobe werden eingerichtet, eine Heizung eingebaut, die Eingangssituation verbessert, das Dach abge­ dichtet, die Fenster bekommen eine Doppelverglasung (vorbehaltlich Genehmi­ gungen). So entsteht ein vielseitig nutzbarer Raum für die lokale Kulturszene, für Schulen, Vereine und auch swt­eigene Events. Infos unter www.swtue.de/kulturwerk HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH! DIE GEWINNER VOM LETZTEN MAL: 1. PREIS: Helga Haase, Tübingen 2. PREIS: Michaela Fischer, Tübingen 3. PREIS: Heidrun Wendlandt, Tübingen 4. - 10. PREIS: Gerd Locher, Kusterdingen Elke Maier, Dettenhausen Greta Rohm, Nehren Jürgen Schneidemesser, Tübingen Jasmin Schultheiß, Waldenbuch Walter Sinner, Tübingen Richard Zürcher, Tübingen DAS SWT-GEWINNSPIEL: MITMACHEN UND GEWINNEN! Vorname, Name Straße, Hausnummer PLZ, Ort E-Mail Telefon Entgelt bezahlt Empfänger Antwort Mit der Teilnahme am Gewinnspiel erkläre ich mich einverstanden, dass meine Daten gemäß den Teilnahmebedingungen verarbeitet werden. Gewinne können nicht in bar ausgezahlt werden. Teilnahmebedingungen unter www.swtue.de/tuewelt Bitte informieren Sie mich künftig über Produkte und Tarife der swt. Meine Angaben werden für Zwecke der Werbung für swt-Produkte und Dienstleistungen, der Markt- und Meinungs- forschung verarbeitet. Ich kann meine Einwilligung jederzeit widerrufen. Die Informationen nach DSGVO finden Sie unter www.swtue.de/dsgvo Stadtwerke Tübingen GmbH Kommunikation und Marketing Postfach 2440 72014 Tübingen Datum Unterschrift 23